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Pressekonferenz gestern in Allrode: Antwort und Beifall: Thale streitet weiter bis zum Verfassungsgericht

13.08.2010, 05:46

Oberharz war früher, Allrodes Zukunft liege bei Thale, meinten gestern 25 Bürger und drei Bürgermeister bei einer Pressekonferenz in Allrode. Die Stadt Thale werde bis zum Schluss für Allrode streiten, wurde unter Beifall bekräftigt.

Allrode (bfa). Es waren keine 24 Stunden seit der Pressekonferenz der Oberharzfreunde in Hasselfelde vergangen (Donnerstag-Ausgabe), da versammelten sich gestern an die 30 Allröder und Gäste im Hotel Harzer Land, um ihre Gegenposition zu verdeutlichen. Vizebürgermeister Wolfgang Kurch bezeichnete es als unfair, dass sich drei Landtagsabgeordnete so vehement für die Interessen der Stadt Oberharz einsetzen.

"Es gibt einen Ratsbeschluss zur Eingemeindung nach Thale, der ist zu respektieren", forderte Kurch. Dass der Beschluss noch nicht verwirklicht wurde, betonte Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski, sei der blockierenden und "ungesetzlichen" Haltung von Bürgermeister Joachim Heydecke zu verdanken. Der Ort wäre längst befriedet, wie in Hasselfelde am Mittwoch gefordert, wenn sich der Ortschef nicht mehr querstellte.

Balcerowski legte unter Beifall dar, dass die Stadt Thale alle Rechtsmittel ausschöpfen und weiter um Allrodes Eingemeindung streiten werde, "bis zum Schluss und wenn nötig bis zum Verfassungsgericht!", so der Stadtchef: "Allrode gehört touristisch zu uns, deshalb haben wir die Gemeinde auch schon in den neusten Flyer mit den besten Wanderwegen der Region mit aufgenommen."

"Touristisch gehören wir nach Thale, gar keine Frage, schon wegen des Bahnhofs", sagte Hotelier Jürgen Schinke. "Den Hexentanzplatz kennt jeder, wer kennt schon die Tropfsteinhöhlen bei Rübeland? Ich brauche, so schnell es geht, ein touristisches Konzept, und das sehe ich eher bei Thale als im Oberharz", so Schinke. Ratsmitglied Dirk Ständer wies die ständigen Hinweise auf uralte landsmannschaftliche Bindungen Richtung Braunschweig/Oberharz zurück – solche Bindungen gebe es nach Thale auch.

"Keiner heiratet die arme Braut"

"Hoffentlich schafft ihr es bald ebenfalls nach Thale", wünschten die Ortsbürgermeister Jörg-Peter Hartmann (Treseburg) und Jürgen Zehnpfund (Friedrichsbrunn) den Allrödern. Beide Orte wurden bereits von Thale eingemeindet. "Wenn einer zwei Frauen hat, eine reich, eine arm", zog Klaus Hartrott einen Vergleich, "und keine so richtig liebt, dann würde doch keiner die arme Braut nehmen, wenn er die reiche kriegen kann." Es wurde mit Gelächter und Beifall quittiert. Übrigens