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Katastrophenschutz Benneckensteins Wehr kämpft mit neuer Technik gegen Waldbrände im Harz

Von Holger Manigk Aktualisiert: 20.4.2021, 09:31
Oberharz-Stadtwehrleiter Dirk Rieche (Mitte) übergibt Benneckensteins Ortswehrleiter Uwe Freystein den symbolischen Schlüssel für das neue Katastrophenschutz-Fahrzeug. Ortsbürgermeister Kay Rogge (links) verweist auf die Bedeutung der Kameraden für die höchstgelegene Stadt Sachsen-Anhalts. Foto: Holger Manigk
Oberharz-Stadtwehrleiter Dirk Rieche (Mitte) übergibt Benneckensteins Ortswehrleiter Uwe Freystein den symbolischen Schlüssel für das neue Katastrophenschutz-Fahrzeug. Ortsbürgermeister Kay Rogge (links) verweist auf die Bedeutung der Kameraden für die höchstgelegene Stadt Sachsen-Anhalts. Foto: Holger Manigk Foto: Holger Manigk

Benneckenstein. Lange haben sie gewartet, doch nun ist er da: Benneckensteins freiwillige Feuerwehr hat am Montag ihren neuen Stolz in Empfang genommen – ein Katastrophenschutz-Fahrzeug. Das insgesamt rund 223.000 Euro teure Daimler-Fahrgestell mit einem Spezialaufbau der Firma Rosenbauer ersetzt ein Löschgruppenfahrzeug 16 TS, Baujahr 1993.

Der moderne Neuling sollte schon Anfang Februar seine fast 400 Kilometer lange Reise aus einem Bestückungslager im Bonner Ortsteil Dransdorf Richtung Oberharz antreten. Doch wegen des Wintereinbruchs mit massiven Schneefällen musste der Abholtermin auf Ende März verschoben werden, heißt es von der Harz-Landkreisverwaltung.

Der Fahrzeugtausch in Benneckenstein sei ein „Lichtblick, der uns das Leben verschönert“ in der zunehmenden Resignation während der Corona-Pandemie, bemerkte Stadtoberhaupt Ronald Fiebelkorn (CDU) bei der offiziellen Übergabe. Die Katastrophenschutz-Einheit habe in der höchstgelegenen Stadt Sachsen-Anhalts seit 1993 eine lange Tradition.

Faltbares Bassin für Einsätze im Harz-Wald

Ebenso sieht Benneckensteins Ortsbürgermeister Kay Rogge (parteilos) in der Stationierung des nahezu 300 PS starken Gefährts einen „Ehrenschlag“ für die 40 bis 50 aktiven Kameraden der Ortswehr. Deren Chef Uwe Freystein gerät beim Aufzählen einiger technischer Details des neuen Löschgruppenfahrzeugs fast ins Schwärmen: „Ein 1000 Liter fassender Wassertank, 600 Meter B-Schlauch, Atemschutztechnik und ein faltbarer 5000-Liter-Behälter für Waldbrände.“

„Da werden eine ganze Reihe Ortswehren aus der Umgebung neidisch nach Benneckenstein schauen. Doch das ist gut angelegtes Geld“, bekräftigte Landrat Thomas Balcerowski (CDU). Dabei sei die Standort-Wahl wegen der rasant steigenden Brandgefahr und immer heftigeren Unwettern im unwegsamen Gelände der Harzer Wälder logisch, ergänzte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse. Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes erinnerte zudem daran, „dass dieses hochmoderne Fahrzeug nicht unbedingt ganz oben auf der Prioritätenliste des Bundes stand – umso besser, dass es dank des Einsatzes von Ministerpräsident Reiner Haseloff und unserer Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer nun in Benneckenstein steht“.

Denn das Neufahrzeug wurde über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe finanziert und beschafft. Seine Einsatzgebiete: Im Rahmen des Zivil- und Katastrophenschutzes soll es in der medizinischen Einsatzgruppe bei der Dekontamination Verletzter sowie beim Fachdienst Brandschutz West im Landkreis helfen. Auf Ebene der Gefahrenabwehr nach Brandschutzgesetz könne das Fahrzeug auch von der Freiwilligen Feuerwehr Benneckenstein genutzt werden, erläutert ein Sprecher des Landratsamtes.