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Corona-Krise Ein Stück Normalität für Wernigerode

Wegen der Corona-Krise musste Wernigerode Wochen auf die Eröffnung des Bürgerparks 2020 warten. So lief der Saisonstart mit Einschränkungen.

Von Holger Manigk 26.04.2020, 18:56

Wernigerode/Halberstadt l Eines ist Bürgerpark-Mitarbeitern und -Besuchern am Sonnabend, 25. April, gleichermaßen anzumerken: Die Erleichterung, dass die Grünanlage am Dornbergsweg in Wernigerode endlich wieder geöffnet ist. Der Saisonstart hatte sich wegen der Corona-Krise und der Bestimmungen zur Eindämmung der Pandemie um gut zwei Wochen verzögert. Bis zum Sonntagnachmittag, 26. April, zählt das Park-Team an den ersten beiden Tagen rund 500 Besucher.

Bei den meisten Gästen des Landesgartenschau-Geländes von 2006 sei anfangs noch eine „gewisse Unsicherheit“ spürbar, berichtet Marketing-Mitarbeiterin Kati Müller. „Viele rufen vorher an und erkundigen sich nach den Regeln, die einzuhalten sind“. Auf dem gesamten Areal weisen Schilder darauf hin: Gäste müssen zwei Meter Abstand zueinander halten, dürfen sich nur in Familie gemeinsam auf den Sitzgruppen, Wiesen und Bänken niederlassen.

Das überprüft eine Art „Bügerpark-Streife“, wie Müller es nennt. „Unsere Mitarbeiter geben im Ernstfall freundliche Hinweise, doch bislang halten sich nahezu alle Besucher tadellos an die Bestimmungen.“ Deshalb wolle das Park-Team vorerst an den Sicherheitsvorkehrungen unverändert festhalten, ergänzt Parkchef Andreas Meling. „Das Wochenende hat gezeigt: Unser Konzept funktioniert.“ Vor allem bei vielen Familien und Senioren aus dem nahen Wohngebiet Harzblick sei die Freude spürbar, nach Wochen des Wartens wieder durch „ihren Park“ zu spazieren.

„Unser Sohn Mika war schon den ganzen Tag völlig aufgeregt, als er erfuhr, dass wir wieder den Bürgerpark besuchen“, sagt etwa Alexandra Felix. Sonst verfüge die Familie der Wernigeröderin stets über Dauerkarten für die grüne Oase, habe in diesem Jahr wegen der ungewissen Öffnung noch gewartet. Sechs Wochenenden Zuhause schlügen aufs Gemüt, ihrem Kind fehlten soziale Kontakte. „Umso schöner, dass wir nun ein Stück Normalität und Erholung zurückbekommen“, sagt die in ihrem Berufsalltag in der Pharmazie-Branche derzeit gestresste Mutter.

Und auch ohne Spielplätze und Sportanlagen – die bleiben zum Infektionsschutz gesperrt – gebe es auf dem 17 Hektar großen Gelände ausreichend Gelegenheit zum Toben, ergänzt Kati Müller. So bringen sich am Samstagnachmittag mehrere Familien einen Fußball zum Bolzen auf den vielen Wiesen mit.

Thorsten Pärschke und seinem Enkel Moritz haben es dagegen die Modelle im Miniaturenpark Kleiner Harz samt fahrender Dampflok zum Brocken direkt nebenan angetan. „Wir waren in den vergangenen Wochen viel im Wald unterwegs, aber das hier ist doch interessanter“, erläutert der Wernigeröder.

Ähnlich sehen es die Halberstädter, die bereits seit Donnerstag wieder den Tiergarten in den Spiegelsbergen besuchen können. 400 zahlende Gäste registrierte das Team um Tiergartenchef David Neubert an den ersten drei Tagen der Öffnung. Vor allem Familien mit kleinen Kindern freuen sich über das wiedergewonnene Ausflugsziel, auch wenn Spielplatz und Rutschen weiterhin abgesperrt sind. „Weil Kinder bis sechs Jahre keinen Eintritt zahlen, schätzen wir die Besucherzahl der ersten drei Tage auf 600“, sagt Neubert.