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Coronavirus Beatmungsgeräte von Weißenfels nach England

Die Bundeswehr unterstützt in der Corona-Krise. Aus Sachsen-Anhalt wurden Beatmungsgeräte nach England geflogen.

15.04.2020, 15:14

Blankenburg/Weißenfels (jn/dpa) l In der angespannten Lage aufgrund der Corona-Pandemie unterstützt auch die Bundeswehr in Sachsen-Anhalt, wo sie kann. So ist nach dem Aufbau einer mobilen Sauerstoff-Erzeugungs- und -Abfüllanlage auf dem Gelände der Feldwebel-Anton-Schmid-Kaserne in Blankenburg (Landkreis Harz) auch eine Produktion für Hand- und Flächendesinfektionsmittel dort angelaufen.

Darüber hinaus werden in dem Harzer Bundeswehrstandort alle verfügbaren Beatmungsgeräte repariert und gewartet, unter anderem von Stabsfeldwebel André Rose. Am Mittwoch wurden solche Beatmungsgeräte von Weißenfels aus nach England geflogen, um den Nato-Partner bei der Versorgung von Corona-Erkrankten zu unterstützen.

Großbritannien könnte nach Einschätzung der Wellcome-Stiftung in der Bilanz der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene europäische Staat werden – die Todesrate könnte bald die höchste sein, sagte der Direktor der Stiftung, Jeremy Farrar, bereits am Ostersonntag dem Sender BBC.

Nach dem jetzigen Ausbruch rechnet der Experte, der auch die britische Regierung berät, mit einer zweiten und dritten Welle. Er hoffe auf einen Impfstoff bis Herbst, dann müsse noch die Produktion für die Impfung vieler Millionen Menschen hochgefahren werden. "Ich würde hoffen, dass wir das in zwölf Monaten schaffen, aber das ist an sich schon ein beispielloser Ehrgeiz", sagte Farrar weiter.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock nannte den Ostersonntag einen  "düsteren Tag" in Großbritannien, denn nach den offiziellen Statistiken übersprang die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 die 10.000er Marke. Experten rechnen mit einer hohen Dunkelziffer; vor allem zahlreiche Opfer in Seniorenheimen sind noch nicht erfasst. Die meisten Toten wurden in England registriert.

Es mangelt in Großbritannien an Tests, Klinikbetten, Schutzausrüstungen und eben Beatmungsgeräten. Angesichts der Lage wird nicht damit gerechnet, dass die seit drei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen im Land demnächst gelockert werden. Die 93 Jahre alte Königin Elizabeth II. sprach in einer Audiobotschaft ihrem Volk Mut zu: "Wir wissen, dass uns das Coronavirus nicht bezwingen wird."