Grundschule "Stadtfeld" ist für 2,7 Millionen Euro umfassend modernisiert worden DDR-Typ "Erfurt" in strahlendem Gewand
Nach anderthalb Jahren Bauzeit ist am Mittwoch die Grundschule "Stadtfeld" nach ihrer Sanierung eingeweiht worden. 2,7 Millionen Euro hat es gekostet, den klassischen Schultyp "Erfurt" in ein modernes Gebäude zu verwandeln. Die Arbeiten an den Außenanlagen sollen Ende Juni abgeschlossen sein.
Wernigerode l Für die Wieder-Einweihung ihrer Grundschule "Stadtfeld" haben sich die Kinder sicherlich besseres Wetter gewünscht. Aber auch bei strömendem Regen war die Feierstunde ein besonderes Ereignis.
Jahrelang hatten Schüler und Lehrer von einer schönen, modernen Schule geträumt. Ihr Wunsch wurde in den vergangenen Monaten erfüllt - auch wenn der Umbau die Bauleute vor einige architektonische Herausforderungen stellte. Insgesamt 2,7 Millionen Euro kostete die Umgestaltung. Das Land unterstützte das Projekt mit 2,1 Millionen Euro aus europäischen Fördertöpfen. Eine Investition, die sich gelohnt habe, wie bei der Feier immer wieder zu hören war. Davon konnte sich neben vielen anderen Gästen auch Kultusstaatssekretär Jan Hofmann überzeugen. "Nach der Wende gab es viel Kritik an den alten DDR-Schultypen", sagte Hofmann. Reißt sie ab, sei damals gefordert worden. "Aber es ist möglich, diese Gebäude architektonisch und pädagogisch mit Leben zu erfüllen. Ihre Schule ist ein Beispiel dafür."
Auch Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) zeigte sich begeistert. "Ein tolles Haus", schwärmte er. "Die Veränderungen sind erstaunlich." Tatsächlich erinnert fast nichts mehr an den einstigen Schultyp "Erfurt". Grundrisse wurden verändert, Wände versetzt, das Kellergeschoss ausgebaut, der ungenutzte Innenhof mit einem Glasdach zum hellen, luftigen Atrium umfunktioniert. Darüber hinaus wurden neue Computerkabinette, ein Speisesaal, eine Schulbibliothek, Unterrichtsräume sowie gemütliche Schlaf- und Aufenthaltsräume eingerichtet. "Hier muss Lernen einfach Spaß machen", war sich Gaffert sicher. Nach der Pestalozzi-Förderschule und dem Gymnasium sei die Grundschule die dritte Einrichtung, die innerhalb eines Jahres im Wohngebiet "Stadtfeld" nach der Sanierung eröffnet wurde. "Eine Aufwertung für dieses Quartier", sagte der Stadtchef, der sich bei allen Geldgebern, beteiligten Bauleuten und Verwaltungsmitarbeitern bedankte.
Dass nicht nur die schöne Hülle zählt, betonte Schulleiter Wolfgang Berge. "Eine Schule lebt schließlich vom Engagement der Lehrer und Eltern." Und von der Umsetzung pädagogischer Konzepte. "Für die ganztägige Gestaltung des Schulalltags haben wir jetzt beste Bedingungen", so Berge. Ebenso für die "jahrgangsgemischte Schuleingangsphase" sowie für die Förderung von lernbehinderten und besonders begabten Schülern.
Einzig das Außengelände liegt noch brach. Der gepflasterte Eingangsbereich ist zwar fertig, der spätere Pausenhof gleicht jedoch momentan eher einer Schlammwüste. "Das jüngste Regenwetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", informierte der Schulleiter auf Nachfrage. "Eigentlich wollten wir schon viel weiter sein." Die barrierefreie Eingangsrampe soll nun am Donnerstag gepflastert werden. Feuerwehrumfahrung und Spielanlagen werden in den kommenden Wochen fertiggestellt. "Wir hoffen, dass die Arbeiten Ende Juni abgeschlossen sind." Wirklich erobern können die Kinder ihren Hof wohl erst im nächsten Schuljahr.