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Abriss frühestens 2013 möglich / Kreis-Schulamtsleiter Detlef Brozio regt Berücksichtigung von Zuschauertribünen bei Neubau an Desolate Zindel-Turnhalle bleibt im Visier der Elternvertreter

Von Julia Angelov 09.07.2012, 03:30

Wernigerode l Die Turnhalle "Unter den Zindeln" in Wernigerode könnte bereits im Frühjahr 2013 abgerissen werden, um an gleicher Stelle eine moderne Sportstätte mit Zuschauertribünen zu errichten. Das sagte Detlef Brozio vom Kreis-Schulamt Elternvertretern bei einer Besichtigung der maroden Halle.

"Die Entscheidung, ob eine neue Halle mit Geld aus dem Förderprogramm Stark III bezahlt wird, fällt im Herbst", so Brozio. "Um Wettkämpfe zu beobachten, wäre außerdem eine Zuschauertribüne wünschenswert", sagte er und blickte zu Silvia Lisowski, die im Auftrag der Stadtverwaltung an der Besichtigung teilnahm. Die Schulamtsleiterin in Wernigerode: "Die Option, neben der Stadtfeldhalle eine weitere Halle für Zuschauer zu bauen, ist der Stadtverwaltung bekannt. Wir denken darüber nach."

Cary Barner, Vorsitzende des Stadtelternrats, hatte geladen, die Turnhalle zu besichtigen. Die Elternvertreter folgten neugierig Helfried Hauk, dem Leiter der Sekundarschule "Thomas Müntzer", der durch die Toiletten- und Duschräume führte. "Das sieht ja wie in einem DDR-Museum aus", sagte Schulamts-Mitarbeiterin Angelika Stary und schüttelte ungläubig mit dem Kopf, als sie die schwarzen Plastik-Klobrillen erblickte, die teils zerbrochen waren. "Die Duschen dürfen wegen Legionellen- und Schimmel-Befall nicht mehr benutzt werden", sagte Hauk und deutete auf eine verriegelte Tür hin.

Der Unfallkasse in Sachsen-Anhalt ist laut Hauk bereits seit zehn Jahren bekannt, dass die Halle, die im Besitz des Landkreises ist, dringend saniert werden muss. "Mit der Kreisfusion ist unser Problem aber immer weiter in den Hintergrund gerückt. Die Behörden sind zu weit voneinander entfernt", kritisierte Hauk.

Detlef Brozio entgegenete: "Weil klar war, dass die Zindelhalle abgerissen werden muss, wurde nichts mehr erneuert und renoviert. Gleichzeitig war aber schlicht kein Geld für einen Neubau da."

Anfang Mai hatte der Kreistag beschlossen, die Turnhalle auf den ersten Platz der Prioritätenliste für das EU-Förderprogramm Stark III setzen zu lassen. "Das heißt schon was", versicherte Angela Gorr den Elternvertretern. Die endgültige Entscheidung trifft das Finanzministerium. Die CDU-Landespolitikerin: "Aber wenn der größte Landkreis, der Harzkreis, die Sporthalle auf den ersten Platz ihrer Liste stellt, stehen die Chancen für Fördergeld gut."