Sport Deutschlands modernste Kegelhalle steht in Blankenburg
Die Kegler des Sportvereins Lok Blankenburg haben offiziell ihre neue Vier-Bahnen-Anlage in Betrieb genommen. Es ist die modernste ihrer Art in ganz Deutschland. Die Halle wurde binnen eines Jahres in nicht mehr genutzte Lager- und Werkstatt-Räume eines Blankenburger Baubetriebes eingebaut.

Blankenburg - Großer Moment für den Kegelsport in Blankenburg: Mit der Übergabe der Haustürschlüssel haben die Kegler des SV Lok Blankenburg am Mittwoch ihre neue sportliche Heimstätte übernommen. Für Abteilungsleiter Mario Lindner und seinen Stellvertreter Lothar Richter ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. „Es ist aktuell die modernste Bohle-Anlage in Deutschland“, so Lindner. „Während die Zerbster Kegler, die mehr Champions-League-Titel als Bayern München haben, noch auf eine solche Anlage umrüsten wollen, haben wir Blankenburger sie schon“, sagte er voller Stolz und bedankte sich herzlich bei allen, die daran Anteil haben.
Neue Sportanlage und Sanitärräume
Die Chancen stehen zudem gut, dass die aktiven Kegler in der kommenden Woche dort ihr Training wieder aufnehmen können. Wie Vize-Abteilungsleiter Lothar Richter erklärte, gibt es auch schon viele aufgeregte Nachfragen von Freizeitkeglern, die die neuen Bahnen ausprobieren möchten. Kein Wunder, denn die Anlage bietet nicht nur doppelt so viele Bahnen wie bisher, sondern auch vielfältige Möglichkeiten, das Training und den Freizeitspielbetrieb sehr abwechslungsreich zu gestalten. Möglich macht diese eine computergestützte Anlage, mit der sogar verschiedene Kegelspiele aufgerufen werden können. Die Namen der Spieler und deren Ergebnisse werden an jeder der vier Bahnen über Monitore angezeigt. Ausgerüstet sind sie außerdem mit vollelektronischen Bedienpulten samt Touchpad sowie einer nagelneuen Kegelstellmaschine mit Digitalanzeige. Für die Sportler wurden außerdem neue Umkleiden, Toiletten und Duschen eingebaut. Beeindruckt zeigte sich Mario Lindner vom Lichtkonzept und dem gelungenen Schallschutz: „Es sind kaum Einschlaggeräusche zu hören. Das lauteste ist das Aufsetzen der Kugeln.“
Erste Neun vom Stadtwerke-Chef
Die ersten offiziellen Kugeln durften am Mittwoch übrigens Landrat Thomas Balcerowski und Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (beide CDU) – selbst begeisterter Kegler und Vereinsmitglied – auf die Bohle bringen. Kaum zu glauben, dass beide bei allen drei Würfen – mit sechs, sieben und noch einmal sechs Kegeln – das exakt gleiche Ergebnis erzielten.
Tim Schlenkermann, Geschäftsführer der Stadtwerke Blankenburg, war es vorbehalten, die erste Neun zu kegeln. Und das gleich mit seinem ersten Wurf. Der Stadtwerke-Chef zeigte sich am Rande der Einweihung sehr beeindruckt von der Anlage und vom Zusammenspiel aller Partner. „Ohne dies wäre das Projekt in der Qualität nicht möglich geworden“, so Schlenkermann, der mit den Stadtwerken den städtischen Eigenanteil am Finanzierungsmodell übernommen hatte. 195.000 Euro hatte das Innenministerium des Landes beigesteuert, 105.000 Euro der Landkreis und 65.000 der Verein selber. Hinzu kamen über 700 geleistete Arbeitsstunden der Kegler, die auch ihre alte Bahn noch abbauten.
Alte Werkstätten umgebaut
Erste Ideen zu einem Neubau hatte es bereits vor 25 Jahren gegeben. Da sich die Situation an der alten Anlage in der Albert-Schneider-Straße nicht verbesserte, die Kegler aufgrund ihrer Erfolge und der starken Jugendarbeit einen richtigen Schub verzeichneten, musste gehandelt werden, so Sven Ungethüm.
Dass dies nun klappte, haben sie vor allem Horst Eue zu verdanken. Er baute ehemalige Werkstätten und nicht mehr genutzte Lager seines Baubetriebes am Mönchenfelde zu dieser modernen Sportstätte um. Darüber hinaus richtete er eine großzügige Außenanlage her – samt Grillplatz. Die Nutzung der Spielstätte wurde in einem Erbbaupachtvertrag geregelt. Wie Sven Ungethüm erklärte, stünden alle 700 Vereinsmitglieder hinter diesem Projekt: „Mir tut es in der Seele weh, dass wir nicht alle zur Eröffnung einladen konnten.“
