Bergverein zu Hüttenrode weiht neue Multimedia-Anlage ein Ehemalige Steiger fachsimpeln im Zechenhaus über Harzer Bergbau
Geballtes Fachwissen im Hüttenröder Zechenhaus. Die ehemaligen Steiger und Bergbauingenieure der Grube Braunesumpf fachsimpelten mit den Mitgliedern des Bergvereins und informierten sich über deren umfangreiche Aktivitäten.
Blankenburg (jmü) l Besondere Runde im Hüttenröder Zechenhaus. Mit Lothar Graupner, Günter Losse, Franz Hinz, Helmut Santarossa, Peter Selke und Gerhard Rösicke trafen sich dort die ehemaligen Steiger und Bergbauingenieure aus der Grube Braunesumpf - allesamt Spezialisten in ihrem langen Berufsleben als Bergmann.
"Sie wissen noch heute Details aus der Historie der Grube Braunesumpf. Details, die man in keinem Fachbuch findet", erläutert Wolfgang Schulze vom gastgebenden Bergverein zu Hüttenrode. "Es sind Erfahrungen, Berichte, Episoden und fachspezifische mündliche Überlieferungen."
Interessierte Mitglieder des Bergvereins, darunter auch Männer mit reichen Erfahrungen wie Willi Barthauer und Gerhard Hauenschild, verfolgten und bereicherten den Abend mit ihren Beiträgen. Aber auch die Ehefrauen von Helmut Santarossa und Willi Barthauer wurden als Gäste begrüßt. Sie verfolgten interessiert die Infos von "Berghauptmann" Andreas Pawel über das Schaffen und Leben im Verein sowie zum Hüttenröder Revier in Wort und Bild. Denn extra aus diesem Anlass wurde eine neu installierte Multimedia-Anlage eingeweiht. "Sie ließ in dieser Kombination den Vortrag zu einem besonderen Erlebnis werden", so Wolfgang Schulze.
Bei Kaffee und Kuchen entwickelte sich im Anschluss eine lebhafte Diskussion zu ganz speziellen Fragen im Revier. "Und die Kameraden des Bergvereins hatte viele Fragen an die ehemaligen Steiger", erklärte Schulze. "Die präzisierten Antworten der Veteranen stellen einen neuen Erfahrungsschatz für die Hüttenröder dar."
Gerhard Rösicke vom Heimat- und Geschichtsverein Wernigerode, ebenfalls ehemaliger Bergmann und Mitglied des Vereins der Freunde des Eisenerzbergbau Elbingerode, lobte wie viele andere Teilnehmer das Engagement des Bergvereins und wünschte sich weitere solche Treffen zur Bewahrung der beruflichen Tradition der Bergleute und zur Geschichte des Harzer Bergbaus. "Mit dem Abend im Zechenhaus Hüttenrode ist das in besonderem Maß gelungen", zog Wolfgang Schulze ein positives Fazit.
Der Bergverein zu Hüttenrode hat sich die Wahrung der bergmännischen Traditionen auf die Fahnen geschrieben. Das dokumentieren nicht nur ein zu einem Zechenhaus umgebautes ehemaliges Bahnstellwerk, sondern auch drei Fachbücher, Beteiligung an Bergparaden und sogar Aktivitäten untertage.