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Schierke Einsatzzentrale wohl teurer

Die Kosten für das neue Domizil für Feuewehr, Bergwacht und Bauhof in Schierke steigen weiter an.

Von Ivonne Sielaff 29.04.2019, 16:37

Wernigerode l Mit einer halben Million Euro Mehrkosten ist das Ende der Fahnenstange in Schierke wohl nicht erreicht. Die Einsatzzentrale für Feuerwehr, Bauhof und Bergwacht könnte bis zu 750 000 Euro teurer werden. Das habe eine Kostenabfrage ergeben, informierte Wernigerodes Ordnungsdezernent Christian Fischer am Rande eine Diskussionsrunde zum Thema Feuerwehr. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte sich zuvor nach dem Bauprojekt in Schierke und den damit verbundenen Problemen in Minsleben erkundigt.
„Wir haben mit 2,5 Millionen Euro angefangen und liegen jetzt in etwa bei 3,25 Millionen“, sagte Fischer. Die Mehrkosten sollen nach Vorstellung der Stadtverwaltung nun mit Geld, das für Minsleben reserviert war, beglichen werden. In dem Wernigeröder Ortsteil waren 2019 eigentlich Arbeiten für den Umbau einer Werkhalle in ein neues Feuerwehrdomizil geplant. 900 000 Euro sind dafür im Haushalt eingestellt, werden aber, weil sich die Planungs- und Genehmigungsphase noch bis in den Herbst zieht, in diesem Jahr größtenteils nicht benötigt.
Die Nachricht hatte unter Minslebens Brandschützern und Ortschaftsräten für mächtig Ärger gesorgt – auch weil sie die Neuigkeiten erst aus der Volksstimme erfahren hatten.
Wichtig sei nun, die beiden Feuerwehren nicht gegeneinander auszuspielen, so der Dezernent weiter. „Wir müssen in den nächsten Tagen zu einer rechtlich tragbaren Lösung kommen, die auch die Rechte der Stadträte berücksichtigt.“ Im Rathaus werde gerade eine Vorlage erarbeitet, um die Umschichtung der Mehrkosten im Haushalt von den Stadträten absegnen zu lassen.
„Wir als Ordnungsbehörde erwarten vorab eine punktgenaue Kostenanalyse.“ Die Bauverwaltung sei zudem von ihm gebeten worden, andere geplante Bauprojekte, die 2019 nicht mehr realisiert werden, als Deckungsquelle zu prüfen. Dabei sei Eile geboten, so Fischer im Hinblick auf die Ladungsfrist des Finanzausschusses, der am 9. Mai tagt. Ziel sei es, mindestens eines der beiden Häuser in diesem Jahr ans Netz zu bringen. „Und das wird Schierke sein, weil wir da schon viel weiter sind.“
Was die Finanzierung des neuen Feuerwehr-Gerätehauses in Minsleben betrifft, haben sich für die Stadt übrigens neue Probleme aufgetan. Laut Christian Fischer habe das Land einen Förderantrag über 150 000 Euro abgelehnt. Ein Antrag für 2020 sei wegen Ablaufs der Antragsfrist nicht mehr möglich.