Die Deutsche Post nutzt sie bereits seit Jahren Experte: "Mit E-Bikes schneller und viel entspannter unterwegs"
Fahrradfahren – fast ohne körperliche Anstrengung. Das versprechen Elektroräder, die inzwischen selbst bei Jüngeren immer beliebter werden, wie Fachleute berichten. Vorreiter in Sachen E-Bikes sind übrigens Zusteller der Post.
Wernigerode. Sie surren seit Jahren fast unbemerkt durch Wernigerode: sogenannte Pedelecs. Die mit einem Hilfsmotor angetriebenen Fahrräder werden von den Zustellerinnen der Deutschen Post bewegt. Das macht die Briefträgerinnen zu Vorreiterinnen in Sachen alternativer Mobilität in der Stadt. "Die Räder sind für uns ideal", sagt Annett Weidner, die just ihr 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert hat. Zwar müsse sie nach wie vor in die Pedale treten, aber spürt dabei keinen Widerstand mehr. "Das ist schon ein Unterschied! Früher habe ich das schon an meinen Knien gespürt", erinnert sie sich. Denn auf ihrer Route muss sie – schwer mit Briefsendungen bepackt – nach wie vor die Anstiege zur Lindenallee, zur Grube- und zur Schäferstraße bewältigen. Die beiden gelben Akkus unter der hinteren Satteltasche ihres Rades reichen für den gesamten Tag. Über Nacht werden sie wieder aufgeladen.
Solche E-Bikes, wie die Elektro-Fahrräder kurz genannt werden, werden aber auch im privaten Bereich immer beliebter, wie Fahrradhändler Stefan Krohm weiß. Und das nicht nur bei Senioren: "Auch die junge Generation hat diese Räder schon für sich entdeckt. Da gibt es richtig sportliche Modelle". Die Hersteller bieten eine breite Palette an: von normalen Tourenrädern mit tiefem Einstieg bis hin zu vollgefederten Mountainbikes.
"Eine echte Alternative zum Auto"
Im Vergleich mit dem gelben Dienstrad von Annett Weidner sind sie deutlich leichter und leiser. Aber auch für die E- Bikes der neuesten Generation gilt: "Man muss immer mittreten, damit der Motor auch seine Energie abgibt", so Zweiradexperte Jürgen Eschrich. Aus seiner Sicht haben sich zwei Varianten durchgesetzt: Antriebe mit Hinterradnaben-Motor, bei denen die Akkus meist unter dem Gepäckträger verstaut werden, sowie Mittelmotoren, bei denen die Energiespeicher zwischen Sitzrohr und hinterem Schutzblech angebracht sind. Doch warum ein Elektro-Fahrrad benutzen, wenn man ohnehin in die Pedale treten muss? Für Stefan Krohm, der täglich von Heudeber nach Wernigerode zur Arbeit fährt, ist diese Frage schnell beantwortet: "Mit E-Bikes sind die Fahrer sehr viel schneller unterwegs, kommen viel entspannter und nicht so verschwitzt am Ziel an." Auch mit einem Kinderanhänger oder mit größeren Einkäufen im Korb biete die Elektronik eine wunderbare Unterstützung. Aus seiner Sicht seien E-Bikes für den Wernigeröder Innenstadtverkehr bestens geeignet, aber auch für die Bewohner von Silstedt, Benzingerode oder Reddeber. "Für Entfernungen von sechs bis zehn Kilometer sind sie eine echte Alternative zum Auto", sagt Krohm. Ohne Nachladen hielten moderne Akkus bis zu 140 Kilometer. Damit könne man eine Woche lang zwischen Reddeber und Wernigerode pendeln und müsste den Akku nur am Wochenende wieder aufladen.
Wer ein E-Bike ausprobieren möchte, kann sich seit Kurzem ein solches Gefährt mieten. Nähere Infos dazu gibt es über eine eigene Internet-adresse. Darüber hinaus bietet der "Mobilitätstag" am kommenden Samstag, 17. September, in der Innenstadt ausreichend Möglichkeit, solche alternativen Fahrräder zu tes-ten. Die Experten von "Bad Bikes" und "Rad Tat" präsentieren verschiedene Modelle und geben hilfreiche Tipps.