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Feuer Blankenburger Unglückshaus unbewohnbar

Die Ursache für das Feuer in der Blankenburger Vincentstraße, das am Sonntag ein Todesopfer gefordert hat, ist noch nicht geklärt.

Von Jens Müller 12.05.2020, 10:16

Blankenburg l Mit einer positiven Nachricht hat am Montag Andreas Flügel, Blankenburgs stellvertretender Bürgermeister (parteilos), aufwarten können. Die 67 und 79 Jahre alten Frauen, die nach dem Brand in der Vincentstraße am Sonntag in Krankenhäuser nach Halberstadt und Wernigerode gebracht wurden, sind demnach auf dem Weg der Besserung. Nach seinen Informationen konnten sie bereits gestern die Kliniken wieder verlassen. Angehörige hätten sich derweil um eine Übergangsbleibe gekümmert. Die betroffenen Wohnungen sind von der Polizei versiegelt und dürfen nicht betreten werden. Lediglich einige Habseligkeiten konnten wohl für die beiden Frauen noch herausgeholt werden.

Andreas Flügel richtete zudem ein großes Lob an die etwa 70 Kameraden der Feuerwehren aus Blankenburg, Börnecke, Cattenstedt und Heimburg, die am Sonntagmorgen in der engen Gasse der Blankenburger Altstadt aktiv waren. Die Thalenser rückten außerdem mit einer weiteren Drehleiter an, die sich reibungslos in den Einsatz eingliederte, so dass von zwei Seiten der Dachstuhl gehalten und umliegende Häuser gerettet werden konnten. Die Logistik der Ortsfeuerwehr Blankenburg brachte zusätzliche Atemschutztechnik, Versorgung mit Getränken und Sitzgelegenheiten an die Einsatzstelle, um den Einsatzkräften einen Ruhebereich zu schaffen. „Da kann ich nur den Hut ziehen“, schätzte Flügel das schnelle und routinierte Vorgehen der Einsatzkräfte ein.

Gestern Nachmittag rückten derweil noch einmal Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Blankenburg mit der Drehleiter zum Unglücksort aus, um das einsturzgefährdete Dach zu sichern. So wurde unter anderem ein Sicherungsnetz gespannt, um ein Herabstürzen von Ziegeln und Mauerteilen zu verhindern so Ortswehrleiter Alexander Beck. Am Sonntag hatten zunächst Mitarbeiter des Technischen Eigenbetriebs erste Sicherungsarbeiten vorgenommen. Die Vincentstraße ist erst einmal bis auf weiteres komplett gesperrt.

Die Brandursachenermittler des Polizeireviers Harz werden nach Mitteilung von Sprecher Uwe Becker wohl frühestens heute mit ihrer Arbeit beginnen können. Laut Becker müsse die Unglücksstelle zunächst „ausgasen“ und dann so gesichert sein, dass seine Kollegen gefahrlos arbeiten können. Das stark beschädigte Gebäude gehört nach Volksstimme-Informationen einer sich in Auflösung befindlichen Elektro- und Sanitär-Montage-Firma aus Blankenburg. Die Immobilie stand demnach kurz vor dem Verkauf. Den Schaden gab die Polizei am Sonntag mit rund 250 000 Euro an.

Wie Ortswehrleiter Alexander Beck einschätzte, brachte die Ausbildung der Kameraden im Brandübungscontainer sowie die stetige Ausrüstung aller Feuerwehren mit Wärmebildkameras enorme Vorteile. „Zeitweise waren gleichzeitig drei Wärmebildkameras im Einsatz, so dass effektiv und schnell weitere Glutnester gefunden werden konnten.“ So freute sich der Wehrleiter besonders über den Anruf vom Stadtratsvorsitzenden Klaus Dumeier (CDU), der sich persönlich bei ihm bedankte. „Ich bin froh, eine so hoch engagierte und gut ausgerüstete Feuerwehr in der Stadt Blankenburg zu haben“, erklärte Dumeier. Gerade dieser Einsatz habe gezeigt, dass sich die Investitionen der vergangenen Jahre in die Feuerwehren der Stadt gelohnt haben. Der Stadtrat werde sie auch weiter unterstützen, kündigte er an.