Feuerwehr Frau stirbt bei Brand in Blankenburg
Bei einem Brand in der Altstadt von Blankenburg ist eine 54-Jährige ums Leben gekommen.
Blankenburg l Sonntagmorgen, kurz vor acht Uhr. Ein Blankenburger entdeckt von seiner Terrasse aus den dunklen aufsteigenden Rauch. Wenige Augenblicke später hört er, wie Fensterscheiben zerbersten. Er alarmiert die Feuerwehr.
Um 8 Uhr trifft das erste Fahrzeug der Blankenburger Feuerwehr am Brandort in der Vincentstraße ein. „Wir waren vorab bereits informiert worden, dass sich noch Personen im Haus befinden", berichtet Blankenburgs Ortswehrleiter und Einsatzleiter Alexander Beck gegenüber der Volksstimme.
Drei Frauen leben in ihren Wohnungen in diesem Fachwerkhaus. Die erste Bewohnerin kommt Alexander Beck bereits auf der Treppe entgegen. Der Feuerwehrchef bringt sie ins Freie und übergibt sie dem Notarzt.
Die anderen beiden Frauen befinden sich noch im Obergeschoss des Hauses. Der Angriffstrupp dringt unter Atemschutz ins Innere des Gebäudes vor. Die Jüngere der beiden wird leblos in ihrer Küche aufgefunden. Ein lebensgefährlicher Einsatz für die Brandbekämpfer. Es kommt zu einer sogenannten Durchzündung, die Flammen greifen vom ersten Obergeschoss aus auf den Dachstuhl über, der damit im vollen Ausmaß in Brand gerät, heißt es im Bericht aus dem Harzer Polizeirevier.
Die Blankenburger Altstadt ist für den Einsatz der Feuerwehren weiträumig abgesperrt. Neben den Blankenburger Kameraden sind ihre Kollegen aus Börnecke, Cattenstedt und Heimburg vor Ort. Dazu wird die Feuerwehr aus Thale alarmiert, die mit einer zweiten Drehleiter die Bekämpfung des Brandes von außen unterstützt, so Alexander Beck weiter. 24 der etwa 70 beteiligten Aktiven sind in 12 Trupps unter Atemschutz im Einsatz.
Es gelingt den Feuerwehrleuten, das Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Häuser zu verhindern. Vorsichtshalber werden deren Bewohner evakuiert. Die sechs Personen können jedoch später in ihre Wohnungen zurückkehren. Alexander Beck fordert das Kriseninterventionsteam an. „Das ist Standard, wenn wir bei einem Einsatz mit toten Menschen konfrontiert werden." Die beiden anderen Frauen (67 und 79) werden zur Behandlung ins Klinikum gebracht.
Das Haus ist nach dem Brand schwer beschädigt. Ein Baufachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) aus Quedlinburg habe zwar die Freigabe erteilt, bewohnbar ist das Gebäude laut Polizei nicht mehr. Der Sachschaden wird auf etwa 250 000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Brände in Gebäuden seien immer herausfordernd, resümiert Alexander Beck, der sich bei allen Aktiven für ihren herausragenden Einsatz bedankt, ebenso bei Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) und Stadtwehrwehrleiter Werner Greif für das Zusammenwirken in der Einsatzleitung. Doch für die Blankenburger Aktiven war der Tag noch nicht beendet. Sie löschten am Regenstein einen Waldbrand und wurden für die Rettung zweier Personen in Not angefordert.