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Finanzen 29 Millionen Euro für Stadtpersonal

Wernigerodes Stadtverwaltung plant für 2018 elf neue Stellen. Die Personalkosten erhöhen sich um 400.000 Euro.

Von Ivonne Sielaff 08.02.2018, 00:01

Wernigerode l Geht es um Löcher im Stadthaushalt, werden Jahr für Jahr die Personalkosten unter die Lupe genommen. Rund 650 Beschäftigte hat die Wernigeröder Stadtverwaltung – darunter Erzieherinnen, Gärtner, Handwerker, Informatiker, Politessen, Feuerwehrkameraden, Stadtplaner und an der Spitze der Oberbürgermeister.

Die Personalkosten sind im Stadtetat der größte Posten. 650 Mitarbeiter entsprechen im Stellenplan 2018 exakt 579.444 Stellen. Kostenfaktor: 29,1 Millionen Euro – über 400.000 Euro mehr als im Jahr 2017.

Die Verwaltung plant elf Stellen mehr – auf dem Papier. Das sei eine „Scheinerhöhung“, erläuterte Hauptamtschef und Justiziar Rüdiger Dorff in der Finanzausschusssitzung. Für Beschäftigte im Elternurlaub, in Altersteilzeit und Langzeitkranke müssen Stellen freigehalten werden. Zugleich werden Vertreter gebraucht, die die Arbeit erledigen. Tatsächlich aufgestockt werde laut Dorff dagegen das Personal bei der Kinderbetreuung. Sechs Stellen mehr sind vorgesehen. Zudem übernimmt die Stadt die Beschäftigten der Feuerstein-Arena und des Parkhauses in Schierke. Auch daraus ergebe sich Mehrbedarf, so Rüdiger Dorff. Die Mitarbeiter sind noch bei der Wernigerode Tourismus GmbH angestellt.

Für Diskussionen bei den Stadträten sorgte die geplante Einstellung eines zweiten Justiziars. „Das ist nicht nachzuvollziehen“, monierte Karl-Heinz Mänz (CDU). Neben den rechtlichen Angelegenheiten der Stadt müsse er sich als Leiter des Hauptamtes um vieles mehr kümmern, begründete Dorff. Es wäre gut, einen weitere Juristen „in der Hinterhand zu haben“.

Warum nicht gleich über einen Beigeordneten nachdenken, regte Thomas Schatz (Linke) an und begründete: Ein zweiter Mann hinter dem Oberbürgermeister würde die Verwaltungsführung eher verbessern.

Sparpotenzial sieht die Verwaltung bei der Nichtbesetzung freiwerdender Stellen. Einsparungen auf lange Sicht sollen zwei neue Ämter bringen. Im Stadtbetriebsamt werden künftig die Bereiche mit Arbeitern zusammengefasst – nämlich Grünflächen, Friedhöfe, Wildpark, Bauhof und in Schierke Feuerstein-Arena und Parkhaus. „Dadurch zentralisieren wir die Buchführung“, so Rüdiger Dorff gegenüber der Volksstimme. Zudem könnten die Arbeiter flexibler in den einzelnen Bereichen eingesetzt werden. Zum neuen Amt für Immobilienmanagement gehören die Sachgebiete Liegenschaften, Hochbau und Reinigung, so Dorff. Zuständig ist das Amt für die Bewirtschaftung und Instandhaltung der 180 städtischen Gebäude.

Den „großen Ruck nach unten“ werde es bei den Personalkosten nicht geben, stellte Ordnungsdezernent Volker Friedrich klar. „Nicht, wenn wir das Niveau in Sachen Lebensqualität halten wollen.“ Um Stellen zu streichen, müsste die Stadt an die freiwilligen Aufgaben ran. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche, Kultur, Sport und Vereinsförderung. Wo der Rotstift angesetzt werden könnte, darüber werde bereits intern diskutiert, ergänzte Dorff.

Die nächste Haushaltsberatung steht am Donnerstag, 15. Februar, an. Thema ist die Anhebung der Grundsteuer B. Die Verwaltung schlägt die Erhöhung vor, um das Haushaltsloch von 1,26 Millionen Euro zu stopfen. Die Sitzung beginnt um 17.30 Uhr in der Ratswaage.