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Straßenbau Friedrichstraße: Wernigerodes Hauptverkehrsachse zum Brocken wird ausgebaut

Von Ivonne Sielaff 26.04.2021, 14:40
Baustelle Friedrichstraße: In den nächsten anderthalb Jahren wird für 4,5 Millionen Euro ein 730 Meter langer Straßenabschnitt auf Vordermann gebracht. Die Friedrichstraße verbindet Wernigerode mit dem touristisch hoch frequentierten Gebiet um den Brocken.
Baustelle Friedrichstraße: In den nächsten anderthalb Jahren wird für 4,5 Millionen Euro ein 730 Meter langer Straßenabschnitt auf Vordermann gebracht. Die Friedrichstraße verbindet Wernigerode mit dem touristisch hoch frequentierten Gebiet um den Brocken. Ivonne Sielaff

Wernigerode

Ein breiter Graben zieht sich durch die obere Friedrichstraße (L 100) in Wernigerode. Die neuverlegten Leitungen sind noch zu sehen. Ein Stückchen weiter stadtauswärts ist die Grube schon wieder zugeschüttet. Es geht voran auf der wohl bedeutsamsten Baustelle im Ortsteil Hasserode. Gemeinsam mit dem Land, den Stadtwerken und dem Wasser- und Abwasser Zweckverband bringt die Stadt hier ein weiteres Stück Friedrichstraße auf Vordermann.

Und das sehr zur Freude vieler Wernigerode und auch der Stadtverwaltung selbst. „Dieses Bauvorhaben liegt uns besonders am Herzen“, sagt Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) am Montag. Sein Gesprächspartner ist Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU), den er mit anderem am Ausbau Beteiligten zu einem Arbeitsbesuch direkt an die Baustelle geladen hat. Die Landesstraße, die sich auf knapp vier Kilometern Länge durch Hasserode zieht, sei eine der wichtigsten Verkehrsachsen im Stadtgebiet, so Gaffert weiter. Sie verbinde die Innenstadt unter anderem mit der Hochschule Harz und mit dem touristisch bedeutsamen Gebiet um den Brocken.

Einschränkungen für die Anwohner

Dennoch erinnert der Ausbau der Straße an eher an eine unendliche Geschichte. „2003 haben wir begonnen“, blickt Gaffert zurück. Der zweite Abschnitt habe fast zehn Jahre auf sich warten lassen. „Und jetzt hat es wieder fast zehn Jahre bis zum dritten Bauabschnitt gedauert.“

Dafür sind die Arbeiten zwischen Hochschule und Bahnübergang inzwischen sichtlich vorangeschritten. Zuerst werden in dem Abschnitt die Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt. Sind die unterirdischen Arbeiten erledigt, wird die Fahrbahn ertüchtigt sowie neue Geh- und Radwege angelegt. Auch die Straßenbeleuchtung soll erneuert werden. Insgesamt 4,5 Millionen Euro kostet der Ausbau des 730 Meter langen Abschnitts. Allein 1,4 Millionen Euro übernimmt das Land. Der Anteil der Stadt Wernigerode liegt bei 1,3 Millionen Euro.

„Ich wünsche mir, dass es hier schnell vorangeht“, so Minister Thomas Webel bei der Besichtigung. Eine innerstädtische Baustelle sei immer problematisch – vor allem wegen der Einschränkungen für die Anwohner.

Zeitpunkt für Fortsetzung steht in Sternen

Davon können die Hasseröder in der Tat ein Lied singen. Zwar ist die Friedrichstraße während der Bauphase nur halbseitig gesperrt. Die Umleitung stadteinwärts schlängelt sich dafür durch die engen Nebenstraßen, was für die Anwohner mehr Lärm und mehr Verkehr bedeutet. Und das noch bis Ende 2022 – vorausgesetzt alles läuft nach Plan. Bis dahin sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Wann der letzte Abschnitt der L 100 zwischen Bahnübergang und Ortsausgang angegangen wird, steht indes noch in den Sternen. „Ich hoffe nur, dass es nicht wieder zehn Jahre dauert“, so OB Gaffert. Die ersten Planungen bis zur Baurechtschaffung seien dafür bereits abgeschlossen, informiert Michael Schanz von der Landesstraßenbaubehörde. Als nächster Schritt folge die Ausführungsplanung. „Bauen können wir frühestens 2023“, so Schanz. Aber das hänge vom Landeshaushalt ab. Thomas Webel wird dann nicht mehr Verkehrsminister sein. „Dennoch hoffe ich, dass Vernunft in den Landtag einzieht“, so der Minister mit Blick auf die anstehende Landtagswahl. Bei Brücken und Landesstraßen herrsche Nachholebedarf. „Wir brauchen eine intakte Infrastruktur – und dafür auch die nötigen finanziellen Mittel.“

Verkehrsminister Thomas Webel (links) und Wernigerodes OB Peter Gaffert besichtigen die Baustelle in der Friedrichstraße.
Verkehrsminister Thomas Webel (links) und Wernigerodes OB Peter Gaffert besichtigen die Baustelle in der Friedrichstraße.
Ivonne Sielaff