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Endgültige Entscheidung wieder verschoben / Befürworter schließen Alleingang nicht mehr aus Fusion der Abwasserverbände vorerst gescheitert

Von Dieter Kunze 02.11.2013, 01:07

Röderhof l Die angestrebte Fusion der Wasserverbände Huy-Fallstein und Blankenburg ist vorerst gescheitert. Nachdem die Vertreter der Verbandsgemeinde Vorharz von ihrem Gemeinderat den Auftrag hatten, bei der Abstimmung in Röderhof mit Nein zu stimmen, gab es einen Geschäftsordnungsantrag. Rüdiger Seetge (Osterwieck) schlug vor, den Fusionsbeschluss von der Tagesordnung der Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Huy-Fallstein (WAZ) zu nehmen. "Wir sehen noch Klärungsbedarf und sollten die Fusion um ein halbes oder ein Jahr verschieben sowie noch andere dazu einladen", sagte er. Mit zehn Ja- und sieben Nein-Stimmen wurde dieser Vorschlag angenommen.

Die Vorharz-Vertreter waren offensichtlich auf solch eine Variante nicht vorbereitet, und wegen ihrer Uneinigkeit blieben ihre Stimmen ungültig.

Zuvor hatte WAZ-Geschäftsführer Carl Haffke in einer persönlichen Erklärung bedauert, dass er bei der Beratung des Verbandsgemeinderates in Wegeleben am Montagabend kein Rederecht bekommen hat und sogar gebeten worden sei, nicht dort zu erscheinen. Somit sei der Versuch gescheitert, die Gemeinderäte über Details der geplanten Verbände-Fusion zu informieren.

In Röderhof warnte Haffke nochmals vor den Folgen der Nichtzustimmung zur Fusion mit dem Blankenburger Trink- und Abwasserzweckverband (TAZV). "Durch diese Weigerung müssen die Bürger in den nächsten zehn Jahren mit Mehrkosten von vier Millionen Euro rechnen, weil die vorgesehenen Personaleinsparungen nicht kommen", sagte er.

Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (CDU) bedauerte wie weitere Verbandsvertreter die Blockadehaltung der Vorharzer und schlug Strukturänderungen vor: "Dann sollen eben jene noch mitmachen, die wollen, und die übrigen können sich einen anderen Verband suchen."

Versammlungsleiter Uwe Mühlenweg schloss das Treffen mit den Worten: "Ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll. Der Ball liegt jetzt bei den Vorharzern. Hoffnung kann ich aber nicht machen".

Für den TAZV Blankenburg bedauerte die stellvertretende Geschäftsführerin Rica Paschke den Ausgang der zweijährigen Fusionsverhandlungen. Aus den Reihen der Vorharz-Vertreter hieß es nach der Sitzung: "Es waren ja nicht alle von uns dagegen."

Zur Verbandsgemeinde Vorharz gehören Wegeleben mit den Ortsteilen Adersleben, Dees- dorf und Rodersdorf, Schwanebeck mit dem Ortsteil Nienhagen, Harsleben, Ditfurt, Groß Quenstedt, Hedersleben und Selke-Aue mit den Ortsteilen Hausneindorf, Heteborn und Wedderstedt. Eine knappe Mehrheit des Gemeinderates befürwortet eine Fusion des WAZ mit dem Zweckverband Ostharz in Quedlinburg.