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Garten Genuss für Gaumen und Augen

Zum Abschluss der "Höfe halten Hof"-Saison 2017 haben die Gartenexperten Bernd Rettmer in Reddeber besucht.

Von Ivonne Sielaff 27.10.2017, 01:01

Reddeber l Kürbisse – so weit das Auge reicht. Jahr für Jahr im Oktober verwandelt Bernd Rettmer aus Reddeber seine Hofeinfahrt in eine herbstliche Landschaft. Orange, gelb und grün, von winzig bis riesig und in allen erdenklichen Formen sind die Kürbisse. Maiskolben, Strohballen, Zucchini und Herbstblumen vervollständigen das Bild.

„Es ist einfach schön, wie Sie das gestaltet haben“, lobt Frank Schmidt beim Besuch von Rettmers Garten. „Jeder der vorbeifährt, freut sich.“

Hinter dem Blickfang am Ortseingang von Reddeber steckt viel Arbeit, wie Bernd Rettmer den „Höfe halten Hof“-Experten Lydia Seiler und Frank Schmidt verrät. Die Kürbisse, insgesamt fast 300 an der Zahl, stammen alle aus eigener Ernte. „Es ist keine Sucht. Aber es ist von Jahr zu Jahr gewachsen“, sagt der Rentner.

Die Anfänge liegen lange zurück. „Damals habe ich Reste von Speisekürbissen auf den Mist geworfen. Im nächsten Jahr wuchsen dort neue. Und es wurden immer mehr.“

Inzwischen zieht er die Herbstfrüchte aufwändig selbst. „Ich lasse die Kürbisse ausreifen. Die Samen müssen gewaschen, vom Fleischigen befreit und dann getrocknet werden.“ Im nächsten Frühjahr samt er sie aus. „Drei bis vier Kerne kommen in einen Topf. Es wird ja nicht jede Pflanze was.“

Sind die Kürbispflänzchen kräftig genug, pflanzt Rettmer sie im Garten aus – „in jede Lücke, die ich finde kann“. Wichtig seien vor allem humusreicher Boden und viel Wasser. Er züchte nicht nach Sorten, sondern nach Farbe und Form. „Mir geht es hauptsächlich um die Vielfalt.“

2017 sei ein gutes Kürbisjahr gewesen, bestätigen die beiden Gartenexperten. „Es hat viel geregnet, war sehr feucht“, sagt Frank Schmidt. Allerdings seien die Pflanzen dadurch auch sehr anfällig für Mehltau gewesen.

Nicht alle von Rettmers Kürbissen sind übrigens essbar. „Es sind auch etliche Zierkürbisse darunter.“ Die anderen Früchte versuche er zu verwerten, so gut es geht. „Kürbis süß-sauer eingelegt, das ist nichts für mich“, verrät Bernd Rettmer. Er bevorzuge Kürbissuppe. „Mit Ingwer“, empfiehlt er. „Es muss schon ein bisschen brennen auf der Zunge.“