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Hochwasserschutz Rettung für Angelteich fortsetzen

Ein totgesagter Angelteich soll nun fachmännisch saniert werden. Der Rettungsversuch des Wernigeröder Vereins hat Ämter beeindruckt.

Von Regina Urbat 15.03.2018, 00:01

Wernigerode/Darlingerode l Die Wernigeröder Angler wollen den Pachtvertrag für den Ütschenteich mit dem Landesforst verlängern. „Wir haben so viel Kraft in das Gewässer schon gesteckt, jetzt möchten wir nicht auf halber Strecke aufgeben“, sagt Tommy Löwenberg. Der Vorsitzende des Vereins für Angler und Naturfreunde Wernigerode ist voller Hoffnung, dass in dem schon totgesagten Teich wieder Leben einziehen kann.

Mit einem Arbeitseinsatz am kommenden Sonnabend, 17. März, wollen die Mitglieder ihre im Vorjahr begonnenen Anstrengungen beenden. Vorerst, „denn der Teich soll über ein Förderprogramm saniert werden“, sagt der 28-Jährige.

Durch die explosionsartig ausgebreitete Krebsschere, die nicht heimisch ist und vor Jahren dort eingesetzt wurde, ist der kleine Teich an der Gemarkungsgrenze zwischen Wernigerode und Darlingerode regelrecht erstickt. Er verlandete zusehends, kaum ein Fisch lebten dort noch. Zudem stank es in dem Eichenwald, der das einst so beliebte Angelgewässer umgibt, fürchterlich vermodert. Weder der natürliche Zulauf noch der Ablauf funktionierten. Der Ütschenteich wurde zur Hochwassergefahr für den Ilsenburger Ortsteil Darlingerode.

Mehr als 100 Angler und Helfer versuchten im Herbst vergangenen Jahres bei Arbeitseinsätzen, den überwucherten Teich von der Wasserpflanze zu befreien. In mühevoller Handarbeit wurde die Krebsschere aus dem Wasser gezogen, mit Booten ans Ufer geschleppt und dann zur Entsorgung abtransportiert. Auch wurde das Ufer von Gestrüpp und umgeknickten Bäumen befreit, der Ablauf repariert, der Zulauf freigelegt.

Das Engagement der Petrijünger zeigte Wirkung, denn im Alleingang konnte eine Rettung nicht gemeistert werden. Ilsenburgs Bürgermeister, Ortschaftsräte aus Darlingerode, Fachleute vom Landesverband für Hochwasserschutz und vom Unterhaltungsverband Ilse-Holtemme sowie von der Kreisverwaltung und vom Landesforst schalteten sich ein. Mehrmals wurde der Ütschenteich in Augenschein genommen und entschieden, ihn sachgemäß zu sanieren. Ein entsprechender Förderantrag beim Land ist gestellt.

Den Winter über hat die klirrende Kälte und der anhaltende Frost dem Ütschenteich gut getan. Dennoch ist das Gewässer längt nicht von der Krebsschere befreit. „Deshalb ist es gut, dass nun mit richtiger Technik zu Werke gegangen wird“, sagt Tommy Löwenberg. Die Angler haben indes den Teich abgefischt. „Eine große Forelle war drin, sonst nix“, so der Vereinschef und lächelt. Anglerlatein?

Anderes Thema: Dem Vereinschef sei der Arbeitseinsatz am Sonnabend wichtig, wobei er selbst wegen der Abnahme von Fischereischeinprüfungen verhindert ist. Treff für die Mitglieder und Helfer ist um 7 Uhr am Vereinsheim Fischerhof in Wernigerode oder gleich am Ütschenteich. Dort soll der Baum- und Strauchschnitt weggeräumt werden. Außerdem werde der Teich wegen der Laichzeit wieder angestaut und dann „in Ruhe gelassen“, sagt Löwenberg.