Hohe Ehrung vor dem Grubenloch - Harzer Bergleute stehen fest zu ihrer Tradition

Den 23. Bergmannstag der Neuzeit an der Grube Büchenberg werden viele Gäste in guter Erinnerung behalten. Es gab viel Sonne, ein buntes Programm und hohe Ehrungen für emsige Bergbaufreunde.

Elbingerode l Rund 150 Gäste haben im Schaubergewerk Büchenberg einen fröhlichen Bergmannstag bei herrlichem Sonnenschein gefeiert. 50 Besucher waren sofort an ihrem bergmännischen Ehrenkleid - die Bergleute sagen nicht Uniform - zu erkennen. Sie zogen, mit Musik vom Feuerwehrspielmannszug Elbingerode begleitet, vor das Stollenmundloch des Schaubergwerks und marschierten zu einem sogenannten Bergaufzug auf. Dabei wurden feierlich die Fahnen der Gruben "Drei Kronen Ehrt" und "Büchenberg" gehisst, dann zünftig mit Jung und Alt gefeiert.

Das Schaubergwerks-Team um Ralf Melzer hatte mit dem Verein der Bergbaufreunde Elbingerode um Harald Müller verschiedene Angebote, Sonderführungen und ein Festzelt organisiert. Alles wurde reichlich genutzt. Besonders begrüßt wurde die Landtagsabgeordnete Angela Gorr (CDU).

Der Bergmannstag war einst zu DDR-Zeiten regelmäßig von Staats wegen gefeiert worden. Er wurde 1991 im Schaubergwerk Büchenberg als touristische Attraktion und Traditionspflege neu eingeführt. Seit dem wird jeweils am 1. Sonntag im Juli am Büchenberg bergmännisch gefeiert.

Der 23. Ehrentag in diesem Jahr war ein ganz besonderer. Denn der Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Sachsen-Anhalt ehrte all jene, die seit Jahren unentwegt und ehrenamtlich für die Pflege der Bergbautraditionen und Grubenorte unterwegs sind. Diese ehrenamtliche Arbeit sei gar nicht hoch genug einzuschätzen, sagte der 2. Vorsitzende des Verbandes, Erich Hartung aus Wettelrode. Er hatte eine hohe Auszeichnung gleich zweimal im Gepäck.

Hartung verlieh die Verdienstnadel des Landesverbandes in Silber an die Arbeitsgemeinschaft "Bergbaulehrpfad Büchenberg" mit Frank Peters, Thomas sowie Annemarie Müller, Jens Kruse und weitere Mitstreiter (siehe Kasten). Eine zweite Verdienstnadel erhielt als Einzelauszeichnung Erhard Möllenberg aus Elbingerode. Der 72-jährige ehemalige Bergmann ist seit 1996 ehrenamtlich am Büchenberg tätig. Ohne die unzähligen Stunden seiner Arbeit wäre ein Museumsbetrieb mit der eindrucksvollen Vorführung der Maschinen gar nicht möglich, heißt es in der Begründung des Bergmannsverbandes für diese Ehrung. Möllenberg wie auch die anderen Ausgezeichneten nahmen die Ehrung sichtlich bewegt entgegen. Es sei ein sehr guter Grund, hieß es mehrfach von Kollegen, den Bergmannstag zünftig zu feiern.

Als nächstes Vorhaben wollen die Bergbaufreunde den 3,5 Kilometer langen Bergbaulehrpfad mit seinen 16 Tafeln und Objekten für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals vorbereiten. Und an diesem Wochenende sind sie auch auf Tour. Dann nehmen 21 Elbingeröder Bergbaufreunde in Sangerhausen am Fest "20 Jahre Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine" teil. "Wir marschieren im bergmännischen Festumzug am Sonntag mit", so Harald Müller.