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Hortbetreuung Lebenshilfe schlug schon Anfang April Alarm

Im Hort der Liv-Ullmann-Schule in Wernigerode werden weiter Kinder betreut. Die Lebenshilfe-Chefin erklärt ihr Vorgehen.

Von Holger Manigk 05.05.2018, 01:01

Wernigerode l Die Probleme im Hort der Liv-Ullmann-Schule sind nicht spurlos an Regina Ender vorbei gegangen. Wie die Chefin der Lebenshilfe Wernigerode sagt, hat die gemeinnützige GmbH den Hort seit 17 Jahren „mit Leib und Seele“ betrieben. „Die Eskalation hat mit den Kündigung der Räume durch den Landkreis zum 31. Juli begonnen.“ Daraufhin hätten zwei Hort-Mitarbeiter gekündigt.

Unmittelbar danach – am 5. April – habe die Lebenshilfe-Geschäftsführerin dem Harzkreis als Träger der Schule mitgeteilt, dass ihr Personal nicht mehr für die Betreuung der 25 Hortkinder ausreiche. Ersatz sei nicht zu finden gewesen. Auch mit dem Elternkuratorium habe Regina Ender über die angespannte Situation gesprochen. Auf diese sogenannte Gefährdungsanzeige habe der Kreis erst am 26. April reagiert: Die Verwaltung werde die Kapazitätsgrenze des Hortes nicht senken.

„Ich hatte keine Wahl – da keine Hilfe vom Kreis kam, musste ich die Betreuungsverträge von 15 Kindern kündigen“, sagt Regina Ender. Die Lebenshilfe müsse sich an den Personalschlüssel halten, der in der Betriebserlaubnis und dem Kinderförderungsgesetz vorgeschrieben ist.

In einem Bescheid am Mittwoch forderte die Kreisverwaltung, zusätzliches Personal aus anderen Einrichtungen der Lebenshilfe abzuziehen: Die Leiterin der Kindertagesstätte „Flax und Krümel“ und die pädagogische Leiterin einer anderen Gesellschaft der Lebenshilfe sollen im Schulort aushelfen. „Am gleichen Tag gelang es mir, über eine Leiharbeitsfirma eine zusätzliche Fachkraft einzustellen“, berichtet die Geschäftsführerin. Sie habe dem Landkreis am Donnerstag erneut eine Gefährdungsanzeige geschickt. „Die personelle Notsituation ist noch nicht ausgestanden.“

Positiv für Eltern und Kinder des Hortes der Schule für Kinder mit Handicap: Die Betreuung der 25 Schüler am Nachmittag scheint bis zum 31. Juli gesichert.

Die 15 gekündigten Verträge von Hortkindern seien erneuert worden, sagt Mario Oerlecke. Der Vater und Mitglied im Hortkuratorium der Ullmann-Schule freut sich: „Wir, die gesamte Elternschaft, haben gemeinsam unser Ziel erreicht.“ Wer ab 1. August den Hort betreibt, ist noch offen. Interessenten dafür gebe es bereits, heißt es von der Kreisverwaltung.