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Historisches Gebäude in Ilsenburg soll bis Mitte 2012 saniert sein In alte Brauerei zieht wieder Leben ein

Von Rainer Marschel 28.09.2010, 04:21

Ilsenburgs historisches Brauereigebäude am Kreisverkehr steht seit Jahren leer und droht zu verfallen. Das ärgert die Einheimischen seit langem und bleibt an der exponierten Stelle, nur wenige Meter vom beschaulichen Forellenteich entfernt, selbstverständlich auch keinem Touristen verborgen. Doch jetzt scheinen die Tage des Verfalls gezählt. Bis Mitte 2012 sollen in die Brauerei drei gastronomische Betriebe einziehen.

Ilsenburg. Die Baugenehmigung wird bis Ende Oktober beantragt. Baubeginn ist allerdings erst das Frühjahr 2011. Genau ein Jahr später könnte Eröffnung gefeiert werden. Die Rede ist von Ilsenburgs 110 Jahre alter Brauerei. Diese befindet sich an sehr exponierter Stelle am Kreisverkehr, mitten in der Innenstadt.

Nur zeitweilig war der etwa 80 Jahre alte Anbau als Lager genutzt worden. Der oben beschriebene Ablauf ist der vorläufige Fahrplan, der Investor Andreas Rudolf vorschwebt.

Wie lange der Weg über die Behördenschreibtische letztlich dauert, ist allerdings weder von ihm, noch von seinem Baubetreuer Andreas Kröber zu beeinflussen.

Hinter einer neun Quadratmeter großen Glasfassade, also etwa in der Größe des jetzigen Holztores, soll eine urige Braugaststätte entstehen. Selbst gebrautes Bier werde es nach dem Willen von Rudolf nicht geben. Der technische Aufwand wäre zu groß, so der Investor. Das rustikale Ambiente – das Fachwerk außen sowie die Holzbalken innen – soll sich auch auf der Speisekarte später einmal fortsetzen.

"Wollen mit Konzept jede Klientel und Altersgruppe ansprechen"

Alle drei Restaurants werden sich voraussichtlich im Erdgeschoss befinden. Teile der ersten Etage werden aber über eine offene und oberhalb des Restaurants umlaufende Empore mit einbezogen. So sehen jedenfalls die ersten Pläne zum Umbau des Hauptgebäudes aus.

In besagtem Anbau auf der hinteren Seite soll ein Café mit einer Terrasse in Richtung des daneben liegenden Parks etabliert werden. Rudolf denkt zudem an eine Sport- und Milchbar, speziell für Jugendliche. Der Investor: "Wir wollen mit unserem Nutzungskonzept für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude praktisch jede Klientel und Altersgruppe ansprechen."

Im zweiten Stockwerk planen Andreas Rudolf und Baubetreuer Andreas Körber vier exklusive Appartements, ganz oben unterm Dach noch ein weiteres.

"Erste Umbaupläne hat es schon vor fünf Jahren gegeben"

Auch in die zweite Etage des hinteren Anbaus will der Bauherr mindestens drei Zimmer einbauen lassen. So dürften 500 Quadratmeter Wohnfläche entstehen und mindestens noch einmal so viel im Gastronomiebereich.

"Erste Überlegungen für einen Umbau dieses wertvollen Objektes gab es schon vor fünf Jahren", so Rudolf, der sich 2005 an einem Architektenwettbewerb für die alte Ilsenburger Brauerei beteiligte. Doch recht schnell verschwand die Idee dann wieder für drei Jahre in den Schubladen. Das damalige Konzept sei jedoch mit dem jetzigen nur noch bedingt vergleichbar. Von den ursprünglichen fünf Gastronomiebetrieben habe er sich von zwei verabschiedet.