Panne am Krankenhaus in Halberstadt IT-Hack auf Ameos-Kliniken: Harzklinikum weiter unter Druck – Notaufnahme-Ausbau beantragt
Nach einem Hackerangriff auf die Ameos-Kliniken geraten die Notaufnahmen des Harzklinikums in Wernigerode und Quedlinburg an ihre Grenzen. Wie das Krankenhaus reagiert – und wann sich die Lage entspannen soll.

Quedlinburg/Wernigerode/mg. - Ein Hacker-Angriff auf die IT-Systeme der Ameos-Kliniken hat das Krankenhaus in Halberstadt teilweise lahmgelegt - mit Folgen für das Harzklinikum. In dessen Notaufnahmen in Wernigerode und Quedlinburg würden weiterhin mehr Patienten als üblich behandelt, berichtet ein Sprecher.
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Inzwischen - Stand Freinachmittag, 18. Juli - habe sich die Situation an beiden Standorten jedoch merklich entspannt. Intern geht das Harzklinikum derzeit von einem noch durchschnittlich um etwa 10 bis 15 Prozent erhöhten Patientenaufkommen aus. Den Verantwortlichen des kommunalen Krankenhauses wurde nach eigenen Angaben mitgeteilt, dass die Ameos-Kliniken inzwischen ihre IT-Systeme weitgehend wiederhergestellt haben.
In zwei Bereichen der Notfallversorgung im Harz gibt es noch Probleme
Einschränkungen bestehen dem Klinik-Sprecher zufolge allerdings weiterhin bei zwei besonders ressourcenintensiven und medizinisch anspruchsvollen Bereichen der Notfallversorgung: Der Behandlung lebensbedrohlicher Mehrfachverletzungen (Polytrauma) und der Versorgung von Schlaganfällen (Apoplex).
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Mit einer weiteren Verbesserung der Situation rechnen die Verantwortlichen des Harzklinikum bereits am Wochenende 19./20. Juli. Gleichzeitig hat das Krankenhaus beim Land Sachsen-Anhalt eine Erweiterung der Notaufnahme beantragt, um zukünftig noch besser auf solche Belastungssituationen vorbereitet zu sein.
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Das Harzklinikum, mit rund 2.400 Mitarbeitern sowie 280 Ärzten – davon etwa 37 Prozent aus dem Ausland – ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt. Die Mitarbeiter versorgen jährlich etwa 100.000 Patientenfälle, darunter circa 32.000 stationär, die anderen ambulant aus der gesamten Harzregion sowie angrenzenden Gebieten in Südostniedersachsen wie Goslar und Nordthüringen.