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Kino Happyend für Wernigeröder Volkslichtspiele

Die Wernigeröder Volkslichtspiele öffnen wieder ihre Pforten. Die Volksstimme hat sich vorab im modernisierten Kino umgeschaut.

Von Ivonne Sielaff 22.09.2018, 01:01

Wernigerode l Die Vorfreude ist Andreas Adelsberger deutlich anzumerken. Er drückt einen Knopf auf dem Schaltpult, der Vorhang setzt sich in Bewegung und gibt den Blick auf die Leinwand frei. „Mehr gibt es heute aber noch nicht“, sagt er. Es soll ja noch ein bisschen spannend bleiben.

Der 30. September ist der Tag, auf den Kinofans und Adelsberger als Betreiber seit Monaten hinfiebern. Die Volkslichtspiele öffnen nach zwei Jahren Umbau endlich ihre Pforten. Und, so viel sei verraten, die Wernigeröder werden ihr altes Kino nicht wieder erkennen. Lediglich die äußere Hülle ist übrig geblieben, ein paar Dachbalken und das Dach selber. „Ansonsten ist alles neu“, sagt Kirsten Fichtner, Chefin der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW). Das städtische Unternehmen ist Eigentümer und hat das denkmalgeschützte Gebäude aufwendig modernisieren lassen. „Mit Unterstützung des Aufsichtsrates – auch in schwierigen Phasen“, wie Fichtner betont.

Die Filmfreunde erwarten drei Kinosäle – vollklimatisiert und barrierefrei: der größte mit 170 Plätzen, der zweite – das Wohnzimmer – mit 40 Plätzen und als besondere Attraktion ein 5-D-Effekt-Kino mit neun Sitzplätzen. Dazu Gastronomiebereich, Toiletten und ein Veranstaltungsraum. Besonders auffällig sind die Lichtinstallationen – Leuchtkugeln, Decken- und Wandbeleuchtung, Lichtquellen, die an Vögel erinnern. „Das Kino heißt Volkslichtspiele“, sagt Kirsten Fichtner. „Und wir werden mit Licht spielen. Innen wie außen.“

Das ist aber nur schöne Nebensache, denn vordergründig geht es um Filme. „Die Volkslichtspiele sind ein Familien- und Popcornkino“, sagt Kinopächter Adelsberger. „Wir werden gute Filme zeigen – allerdings nicht gleich zum Kinostart, sondern zeitversetzt“, kündigt er an. Das Problem seien die großen Filmverleiher. Bucht man einen Film zum Bundesstart, dann mit der Auflage, diesen drei Wochen im großen Saal zu zeigen. „Der Verleiher würde das Programm bestimmen“, so Adelsberger. „Das wollen wir aber nicht. Wir bestimmen selber.“

Und der Betreiber hat viele weitere Pläne und Ideen: die Teilnahme an der Schulkinowoche im November, Sondervorstellungen zum Schokoladenfestival „ChocolArt“, Kooperationen mit Schulen und Hotels, die Veranstaltungsreihe Kulturkino und vieles mehr.

Schnuppern dürfen die Wernigeröder am Sonntag, 30. September, von 11 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Kinotür. In der Woche darauf werden dann die ersten Filme über die Leinwand flimmern.