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Krippenweg Ruhepol im Vorweihnachtsstress

Wernigerode bekommt in der Weihnachtszeit wieder einen besonderen Hingucker: den Krippenweg durch die historische Altstadt.

Von Holger Manigk 22.10.2018, 01:01

Wernigerode l In Läden liegen bereits Spekulatius und Lebkuchen, bald folgt der Weihnachtsbaumschmuck - und es wird bereits fieberhaft am Krippenweg für Wernigerodes Altstadt gearbeitet. "Wir waren überrascht, wie positiv das Echo auf die Premiere im vergangenen Jahr ausgefallen ist", sagt Dorit Goedecke. Die Grafikdesignerin, die seit 17 Jahren Projekte für Kirchen und Stadt betreut, hofft wie ihre Mitstreiterin Gisela Felchow vom Ökumenischen Arbeitskreis der Kirchen wieder auf ein ähnlich großes Engagement der Händler.
Für die zweite Auflage bleiben die Organisatorinnen beim bewährten Konzept: Geschäftsinhaber stellen in ihren Schaufenstern eine Weihnachtskrippe auf, "bieten damit in der Hektik der Adventszeit kleine Ruheoasen zum Innehalten", erläutert Felchow. Am Krippenweg hatten sich 2017 mehr als 50 Innenstadt-Händler beteiligt, dieses Mal würden es wahrscheinlich noch mehr.
Und wenn jemand keine Krippe zum Ausstellen hat? Kein Problem, sagt Felchow: Viele Wernigeröder würden mit Leihgaben aushelfen, einige sogar Miniaturen des Stalls von Betlehem verschenken. "Die Vielfalt und individuelle Note der Einzelstücke machen den Krippenweg aus", ergänzt Goedecke. Dazu erhalten die Geschäftstreibenden einen kleinen Aufsteller, mit dem sie ihre Kunden Weihnachtswünsche und ein paar Infos zum jeweiligen Ausstellungsstück mit auf den Weg geben können.
Bei der Gestaltung des Pfades hat das Duo einige Lehren aus dem Vorjahr gezogen. "Viele Besucher sagten uns, dass die Wegstrecke insgesamt zu lang ist", berichtet die Wahl-Wernigeröderin. Deshalb teile man diesmal die Innenstadt in einzelne Viertel - vom Klint über das Heideviertel und Burgstraße bis zur Neustadt auf, die man einzeln besichtigen kann. "Wichtig ist uns, dass die Besucher nicht nur die Hauptmeile entlang flanieren, sondern auch die interessanten Seitenstraßen entdecken", erläutert die Grafikerin, die ehrenamtlich für das Projekt arbeitet.
Den Überblick gibt ein extra designtes Faltblatt mit einem Stadtplan, auf dem alle Händler und Anwohner mit ihren Krippen eingezeichnet sind, mit den wichtigsten Kirchenterminen in der Adventszeit und der Weihnachtsgeschichte. "Das ist unsere Botschaft - die Nachricht von der Geburt Jesu, dem Sohn Gottes, zu den Wernigerödern und Gästen zu bringen", sagt Gisela Felchow.
Unterstützung erhält der Ökumenische Arbeitkreis, aus dessen Aktion "Aufatmen im Advent" der Krippenweg hervorgegangen ist, wieder von der Wernigerode Tourismus GmbH. Diese wirbt nicht nur für den weihnachtlichen Pilgerpfad durch Wernigerodes historisches Herz, an der Tourist-Information im Rathaus starten auch wieder spezielle Themenführungen auf der Route entlang der Krippen.
Wer die Krippen auf eigene Faust erkunden will, kann dies vom ersten Advent bis Epiphanias am 6. Januar tun. "Wir bitten die Händler, ihre Schaufenster jeden Tag bis 22 Uhr zu beleuchten - am Abend, wenn es dunkel wird, ist der Weg besonders stimmungsvoll", verspricht Felchow. Wer nach der Tour durch das Zentrum noch nicht genug habe, könne nun noch weiter wandern. "Für einen Pilgerweg mit Außenkrippen in Hasserode haben wir bereits fünf Zusagen."