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Vereinsmitglieder zeigen Interessierten aus ganz Deutschland ihr Domizil Nächster Halt: Eisenbahnmuseum

Von Sandra Reulecke 26.08.2013, 03:19

Mit einem Sonderzug sind Liebhaber der Eisenbahngeschichte zu Bahnhöfen und Museem im Harz gefahren. Eine Station ihrer Tour ist Benneckenstein gewesen.

Benneckenstein l Dass die Bahn Verspätung hat, ist ein ärgerliches Klischee. Außergewöhnlich ist hingegen, dass die Verzögerung von den Fahrgästen sogar gewünscht wird. Doch die rund 75 Teilnehmer der Sonderfahrt der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) sind von der Landschaft so begeistert gewesen, dass sie einen Fotostop einlegen wollten. So ist die Lok aus dem Jahr 1914 erst zwölf Minuten später als geplant in den Bahnhof Benn-eckenstein eingefahren.

Ziel der Gäste war das nahe gelegene Eisenbahnmuseum. Dort bestaunten sie originale Uniformen, Modelle von Gleisanlagen, alte Fahrkartendrucker und weitere Exponate rund um die Harzer Schmalspurbahn. "So viele Dinge auf kleiner Fläche - einfach klasse", sagten die Eheleute Sievers aus Kiel erstaunt.

Sie erlebten als Teilnehmer der ersten HSB-Sonderfahrt zu den Eisenbahnmuseen der Region einen abwechslungsreichen 13-Stunden-Tag. Los ging die Tour um 7.37 Uhr in Quedlinburg. Station wurde in Gernrode und Hasselfelde gemacht, bevor es über Wernigerode zurück nach Quedlinburg ging. Für die Tour sind Eisenbahn-Fans aus Berlin, Celle, Wismar und Göttingen angereist.

"Die Aktion war ein voller Erfolg. Für den 23. August 2014 ist schon die nächste Fahrt dieser Art geplant", berichtet Jens Ertner zurfrieden. Er ist der Chef der Benneckensteiner Eisenbahnfreunde, die das Museum betreuen. Der 43-Jährige verbindet so Hobby und Beruf. "Eigentlich wollte ich Maurer werden. Jedoch war die einzige Lehrstelle, die ich in Benneckenstein finden konnte, die als Zugbegleiter", erinnert sich Ertner lachend. "Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist." Während der Ausbildung wurde sein Interesse an der Eisenbahn und ihrer Geschichte geweckt.

Seit 2006 ist er Mitglied des Benneckensteiner Vereins, auch wenn er mittlerweile in Uftrungen im Südharz lebt.

Gegründet hat sich die Interessengemeinschaft bereits am 5. Juli 1997 anlässlich des in Benneckenstein ausgetragenen Harzfestes. Damaliger Vereinschef war Axel Busse, der im vergangenen Jahr nach schwerer Krankheit verstarb. Als sich nach der Privatisierung der Bahn anderweitig noch über einen Museumsstandort gestritten wurde, machte er bereits Nägel mit Köpfen. Innerhalb kurzer Zeit hatte Busse gemeinsam mit Gleichgesinnten im Güterschuppen des Bahnhofs den Grundstein für ein Museum gelegt.

Die Verpachtung des Bahnhofs an einen Investor, machte es erforderlich, dass der Verein 2006 ausziehen musste. Durch den Einsatz des Ortsvorstehers Hans-Herbert Schulteß fanden die Bahn-Fans ihr neues Domizil in der Bahnhofstraße 26.

Weitere Infos unter: www.bahnmuseum-benneckenstein.ag.vu