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Fachkliniken in Quedlinburg und Wernigerode zusammengelegt und neu strukturiert OP-Spezialisten arbeiten Hand in Hand

Von Regina Urbat 15.11.2013, 02:09

Zwei Kliniken haben jetzt nur einen Chefarzt, dafür mehr Spezialisten und Qualität für den Patienten. Das versprechen sich die Verantwortlichen im Harzklinikum von der Zusammenlegung zweier Fachabteilungen in Quedlinburg und Wernigerode.

Quedlinburg/Wernigerode l Die Fusion der Krankenhäuser in Quedlinburg und Wernigerode zum Harzklinikum hat an Fahrt gewonnen. Nach der Frauen- und Kinderheilkunde ist nun auch der Bereich der "Unfall-, Handchirurgie und Orthopädie" zusammengelegt und umstrukturiert worden. Die Kliniken in beiden Häusern stehen mit Beginn dieses Monats unter der ärztlichen Leitung des Quedlinburger Chefarztes Dr. Alexander Krumnow. Hand in Hand arbeitet der 48-Jährige mit Thomas Jülich, dem leitenden Oberarzt in Wernigerode, zusammen.

Da mit dem Weggang von Reinhard Schlotter ohnehin in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie in Wernigerode eine Lücke entstanden war, "mussten wir handeln und haben uns für diesen Weg entschieden", sagte Geschäftsführer Peter Redemann auf der Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag. Dass die Zusammenführung beider Kliniken für Krankenhausbeschäftigte und Patienten Vorteile habe, wurde von allen anwesenden Klinikmitarbeiters betont.

In der 80-Betten-Klinik decke ein 15-köpfiges Ärzte-Team samt dem Spezialpflegepersonal nahezu das gesamte Leistungsspektrum der Unfall- und Handchirurgie sowie der Orthopädie ab. Seit 2012 sei die Klinik in Quedlinburg als zertifiziertes Regionales Traumazentrum anerkannt. Dort werden demzufolge auch weiter die Schwerverletzten von Unfällen behandelt.

Operiert werde aber nach wie vor in beiden Kliniken. "Je nach Fall wollen wir die Schwerpunkt so setzen, dass entweder der Patient oder der Spezialist von Quedlinburg nach Wernigerode - und umgekehrt - wechselt", sagte Alexander Krumnow. In dieser Hinsicht bevorzuge er dynamische und keine starren Strukturen. Für den Quedlinburger habe die Veränderung zudem den "positiven Nebeneffekt", dass "wir mit Eberhardt Weichhold in Wernigerode nun auch einen Schulterexperten haben". Der Fachmediziner ergänze in Quedlinburg die Riege von Hand-, Fuß-, Unfallchirurgie- und Orthopädie-Experten.

"Mit der Neustrukturierung hat keiner einem etwas weggenommen", unterstrich Tom Schilling, ärztlicher Direktor in Wernigerode. Sie sei vielmehr ein Gewinn für alle. Die Patienten profitierten von dem zwölfköpfigen Ärzte-Team in Quedlinburg und den fünf Ärzten in Wernigerode gleichermaßen, ohne weite Wege bestreiten zu müssen. Die Fachklinik selbst könne die Qualität verbessern und "Spezialleuchttürme" schaffen, wozu jeder allein nicht imstande sei.

Als einen weiteren Vorteil nannte Thomas Jülich die verbesserte Ausbildungsmöglichkeit von jungen Medizinern. "Mit der Konzentration von verschiedenen Spezialisten bleiben wir als Lehrkrankenhaus für die Universität Magdeburg anerkannt." Auch könne das Weiterbildungsangebot für Ärzte wie Pflegepersonal ausgeweitet werden. Der Kampf um jungen, gut ausgebildeten Nachwuchs habe längst die Krankenhäuser erreicht.

Einsparungen in den Bereichen technische Ausstattung und Spezialinstrumente würden ebenfalls erzielt, was auch Sinn und Zweck der ganzen Krankenhausfusion gewesen sei. "Wir müssen nicht mehr in beiden Klinken dasselbe hochwertige Material vorhalten", sagte Thomas Jülich.

Vorgehalten werden aber wie bisher die Sprechstunden- und Beratungsangebote für die Patienten in Wernigerode und Quedlinburg. Für das Ärzte-Team um Alexander Krumnow und Thomas Jülich soll als nächster Schritt die fachliche Angleichung folgen. Die Verteidigung des Zertifikats als anerkanntes Traumazentrum, die in gut zwei Jahren ansteht, "wollen wir gemeinsam mit Wernigerode meistern", betonte der Chefarzt.