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Schild-Bürgerstreich Der Wunsch von Gladau, zum Harz zu gehören ...

Das gestohlene Ortseingangsschild von Wernigerode tauchte im Jerichower Land wieder auf.

Von Dennis Lotzmann 07.05.2019, 12:00

Wernigerode/Gladau l Es ist mal wieder passiert: Das Wernigeröder Ortseingangsschild hat – salopp formuliert – erneut Beine bekommen. Irgendwann in den vergangenen Nächten haben böse Spitzbuben an der Ausfallstraße in Richtung Benzingerode mit dem Maulschlüssel in der Hand sprichwörtlich Hand angelegt und die gelbe Tafel verschwinden lassen.

Nun könnte man ganz heftig und bitterböse über jene Langfinger herziehen, die nach dem Jahresanfang zum wiederholten Mal an dieser Stelle zugeschlagen haben – und ihnen so eine Bühne bereiten, die sie nicht mal ansatzweise verdient haben. Man könnte deshalb auch versuchen, mit etwas Gelassenheit zu reagieren (ändern lässt sich der Klau ohnehin nicht mehr), um dem dreisten Diebstahl am Ende sogar einigen Stolz abzugewinnen. Letzterer ist – bei Lichte betrachtet – nämlich durchaus berechtigt.

Schließlich beweist der Diebstahl jener gelben Tafel nur einmal mehr, wie hoch Wernigerode im Kurs steht. Im Elbauen-Flachland östlich von Magdeburg beispielsweise. Dort ist das Schildchen am Wochenende nämlich wieder aufgetaucht. Hübsch montiert am Ortseingang von Gladau, einer 300-Seelen-Ortschaft im Sprengel Genthin.

Ob der Gedanke, so ein bissel Harzer Flair ins Jerichower Land zu holen, dabei tatsächlich Pate gestanden hat, können freilich nur die bösen Buben beantworten – so sie denn irgendwann mal ermittelt werden sollten. Sicher ist aber: Jene bösen Buben haben am Wochenende im Sprengel Genthin generell gewütet. Zig Ortstafeln wurden im Schutze der Dunkelheit de- und andernorts wieder montiert. Weiß der Geier, wer da unter Schlaflosigkeit litt und aus welcher Motivation heraus Hand angelegt hat.

Klar aber ist: Mit etwas technischer Kreativität und Weitblick könnten den bösen Buben derartige Schilderstreiche zumindest deutlich erschwert werden. Erinnert sei an die gute alte Kontermutter, die sich nur lösen lässt, wenn Herr Langfinger zwei Maulschlüssel zeitgleich ansetzt. Kombiniert mit einer Maschinenschraube wäre dann noch Hand Nummer drei nötig, was den Klau hoch oben am Schildermast schon wieder zur akrobatischen Meisterleistung machen würde.

Auf dass Wernigerode und alle anderen Harzorte bitteschön dort bleiben mögen, wo sie hingehören: im Harz.