13. Pullman City Quest unter Extrembedingungen / Ein Sieg für Sachsen-Anhalter mit "Nanuk" Schlammschlacht im Regen - trotzdem hunderte Gäste und eine Hunderasse mehr
Hunderte Besucher trotzen dem widrigen Wetter am Wochenende und erleben ein packendes Schlittenhunderennen. Über 400 Hunde sind dabei, erstmals auch Tschuktschen-Leikas. Benneckensteiner fährt auf einen guten 5. Platz.
Hasselfelde l Nieselregen fällt ohne Ende, eingemummelte Besucherscharen strömen in die Westernstadt, Hunde bellen unaufhörlich und sind kaum zu halten. Auf das Kommando "Go!" schießen sie los und ziehen leichte Wagen samt Lenker über schlammige Strecken.
Dieses Bild bot sich etlichen hundert Besuchern am Sonnabend und Sonntag beim 13. Schlittenhunderennen Pullman City Quest bei Hasselfelde. "Was für ein Schlamm!" wurde nicht nur einmal gerufen. "Wieder mal!", hieß es mit Blick auf das Rennen im letzten Jahr.
Doch weder Hunde noch die Akteure schreckte das widrige Wetter ab. Die Westernstadt-Führung zeigte sich mit dem Besuch unter den Extrembedingungen zufrieden, so Manager Wolfgang Hagenberger.
"Es gab nur rund 20 Abmeldungen, 80 Starter blieben hart und zeigten ihr Können", informierte Rennleiter Wolf-Dieter Polz, zugleich Chef des Vereins für reinrassige Schlittenhunde in Deutschland. "Der Schlamm kühlt ja auch die Pfoten", ergänzte Axel Rummert, der Streckenverantwortliche mit familiären Wurzeln in Halberstadt, wie der Berliner betonte. "Wir haben ein paar Drainagen gelegt, um große Pfützen wie letztes Jahr zu vermeiden", so Rummert. Hauptsache die Hunde bekämen vor und nach dem Rennen viel Wasser.
Wie etwa die Huskies von Holger Knopf aus der Stadt Südliches Anhalt. Er stellte große Schüsseln bereit, aus denen die Vierbeiner kräftig Wasser schlappten. Mit dabei: Leithund "Nanuk". Er war eine Woche von zuhause ausgerissen und zum Glück wieder aufgegriffen worden. Nach der tierärztlichen Kontrolle konnte er starten. Knopf holte sich in der Klasse mit neun Hunden den Sieg. Sie brauchten 37 Minuten für die zwölf Kilometer lange Strecke. Andere liefen sechs Kilometer lange Strecken.
Neben "Nanuk" und dem kleinsten Schlittenhund der Welt, Yorkshire-Terrier "Jessie", war diesmal erstmals auch eine neue Schlittenhunderasse zu sehen: russische Tschuktschen-Leikas von Familie Rackwitz aus Quering bei Delitzsch. Sie bildeten neben Alaskan Malamuten, Grönlandhunden und den im Schlamm nicht mehr ganz so weißen Samojeden eine Extra-Attraktion.
Moderiert wurde das Rennen vor allem von Inge und Wolf-Dieter Polz, die den Besuchern zwischen den Starts viele Informationen vermittelten. Etwa die, dass ein Husky das Zehnfache seines Körpergewichtes aus dem Stand wegziehe. Polz: "Zwölf Huskies ziehen einen Drei-Tonnen-Schlitten!"
Wie der Rennleiter resümierte, waren diesmal viele Happy Dogs dabei - Hunde über acht Jahre. Und viele Starter aus Sachsen-Anhalt. Mike Justkowiak aus Benneckenstein zum Beispiel fuhr mit vier Huskies auf einen 5. Platz unter den 14 Startern seiner Klasse. Er hatte den Wagen vor ihm sogar noch überholt.