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Schlossfestspiele Vorfreude auf musikalischen Sommer

Die Freunde der Wernigeröder Schlossfestspiele können sich auf einen tollen musikalischen Sommer freuen. Höhepunkt: Verdis Oper "Rigoletto".

Von Regina Urbat 20.06.2018, 01:01

Wernigerode l Die beliebten Open-Air-Festspiele auf einem der schönsten und romantischsten Schlösser Deutschlands stehen bevor. Somit auch die eigens für diesen Ort inszenierte Oper, deren Aufführung sich längst einen Namen gemacht hat. So wird der Innenhof von Schloss Wernigerode vom 28. Juli bis zum 1. September „wieder zu einem Saal unter freiem Himmel für eine ganze Reihe stimmungsvoller Konzerte sein,“ sagt Christian Fitzner.

Der Musikdirektor des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode kommt ins Schwärmen, als er auf einer Pressekonferenz mit Sponsoren im frisch gedruckten Programmheft blättert. „Glühende Emotionen und Virtuosität liegen beim Eröffnungskonzert in der Luft.“ Antonio Vivaldis bekanntestes Werk – „Die vier Jahreszeiten“ – trifft auf das gleichnamige Werk des aus Buenos Aires stammenden Komponisten Astor Piazzolla. „Barock begegnet Tango. Venedig trifft auf Buenos Aires“, sagt Fitzner.

Solistin der argentinischen Jahreszeiten ist Liv Migdal. Sie sei eine der herausragenden Geigerinnen der jüngeren Generation. Alexey Naumenko, Vize-Konzertmeister des Wernigeröder Orchesters, spielt Vivaldis „Sommer“. „Und ich darf zuhören, alles genießen, denn am Pult dirigiert wieder Armando Merino“, so Fitzner.

Auf die ab dem 14. August stattfindenden Wandelkonzerte geht er nur kurz ein. „Nicht weil sie schlecht sind, im Gegenteil. Der Run ist seit Jahren ungebrochen, so dass die elf Konzerte bereits ausverkauft sind.“ Die Kapazität sei beschränkt und das Konzept einfach gut, lobt Schloß-GmbH-Geschäftsführer Christian Juranek. Deshalb sollte man auch nichts ändern, sondern den glücklichen Kartenbesitzern den Ohrenschmaus in verschiedenen Winkeln und Ecken des romantischen Schlosses einfach gönnen. Musiker des Kammerorchesters und Moderatorin Lysann Weber werden in den Wandelkonzerten den historischen Bau auf dem Agnesberg wieder mit fantastischen Geschichten und Klängen füllen.

Noch Luft nach oben im Kartenverkauf gibt es hingegen bei den Opernaufführungen. Die Abendveranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr, die Familienvorstellung am 20. August um 15 Uhr. Stolz ist Fitzner, Verdis „Rigoletto“ mit einem erstklassigen internationalen Ensembles aufführen zu können. „Das wird sicher klasse“, so Fitzner.

Alles dafür zu tun, das versicherte auf der Pressekonferenz Oliver Klöter. Dem international erfahrenen Regisseur stehe ein junges professionelles Ensemble aus verschiedenen Ländern zur Seite. Die Sängerinnen und Sänger kommen aus Mexiko, Finnland, den Niederlanden und USA, aus Kanada, Russland, Frankreich, Schweden, Bulgarien und Deutschland. „Viele sind gestandene Solisten“, sagt Klöter.

Begeistert ist der Regisseur zudem von der „gigantisches Architektur“ des Schlossinnenhofes. „Deshalb verzichten wir auf ein Bühnenbild.“ Es werde mit wenigen Mitteln gearbeitet, um „Rigoletto“ auf Schloss Wernigerode spannend in Szene zu setzen.

Die weltberühmte Verdi-Oper beginnt mit einem Hofball, enthält viel Theaterelemente und wird in original italienischer Sprache aufgeführt. „Keine Angst, die Besucher werden sie verstehen“, versichert Klöter. „Rigoletto“ handelt von einem Aristokraten, der sich auf Kosten seiner Untertanen amüsiert und seine Macht missbraucht, von romantischer unschuldiger Liebe sowie vom fremdartigen Reiz des Grotesken, der in der Figur Rigoletto verkörpert ist. Ob die Handlung wie im Original ein trauriges Ende findet, das ließ Kötel offen. „Es wird spannend“, fügt er lediglich hinzu.

Neu ist in diesem Jahr eine Gastveranstaltung, die den Titel „Heimat und Romantik“ trägt. Hauptakteure sind die jüngsten musikalische Talente des Landes, die am 19. August Werke der drei großen Romantiker Smetana, Grieg und Dvořák präsentieren. „Das Konzert mit dem Jugendsinfonieorchester darf ich dirigieren“, so Fitzner, der sich darauf sehr freut.

Ebenso auf das Familienkonzert „Der Kaneval der Tiere“, aufgeführt am 26. August im Fürstlichen Marstall. „Es ist eine tolle Gemeinschaftsproduktion von Kammerorchester und der Freien Grundschule Wernigerode. Es wird eine hochkarätige Vorstellung“, versichert Fitzner. Die Proben der Kinder sind abgeschlossen, die szenische Konzertaufführung der berühmten Suite des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns unter Regie von Simone Drebenstedt steht. Einstudiert sind auch schon bekannte Texte von Loriot zum „Karneval der Tiere“, angefertigt die fantasievollen Kostüme von tanzenden Elefanten, gackernden Hühner, Vögeln und schlurfenden Schildkröten.

Zum Abschluss der Festspiele folgt am 1. September die „Last Night“, und wie immer gibt es im Vorfeld kein Wort zum Inhalt. „Das Abschlusskonzert soll eine Überraschung bleiben“, sagt Fitzner und verrät dafür: Im Sommer 2019 wird „Romeo und Julia“ – eine Oper von Vincenzo Bellini – aufgeführt.