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Schülerin aus Ilsenburg schreibt Storchenbuch für Afrika

Eine Ilsenburger Grundschülerin Nina Vorsprach schreibt ein Schulbuch. „Zielgruppe“ sollen Gleichaltrige in Kenia werden.

Von Jörg Niemann Aktualisiert: 08.07.2021, 16:34
Bei der Beringung der jungen Störche in Veckenstedt konnte die junge Buchautorin Nina den Tieren sogar ganz nah gehen.
Bei der Beringung der jungen Störche in Veckenstedt konnte die junge Buchautorin Nina den Tieren sogar ganz nah gehen. Foto: Jörg Niemann

Ilsenburg - Den Weißstorch kennen sowohl Kinder in Europa als auch in Afrika. Schließlich lebt der große Vogel je nach Saison auf beiden Kontinenten. Die neunjährige Nina Vorsprach, deren Mutter sich in der privaten Hilfsinitiative „Steffi gives Hope“ in Ilsenburg engagiert, hatte dabei eine Idee. „Die Kinder in Afrika kennen zwar den Storch, können aber nicht wissen, wo er die Jungen ausbrütet und großzieht. Das will ich ihnen mit meinem Buch zeigen“, sagt die Neunjährige, die bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit von den Eltern unterstützt wird.

Seit der Idee hat sich Nina schon fleißig ans Werk gemacht. Kürzlich war sie beim Beringen der Storchenjungen in Veckenstedt dabei und konnte so wertvolles Wissen für sich selbst und damit auch für ihr Schulbuch zusammentragen. „Es wird kein Fachbuch, Nina plant ein Kinderbuch mit vielen Fotos und Grundinformationen zum Storchenleben.“, sagt ihre Mutter Jana Vorsprach.

Die Erklärungen in Ninas Werk sind zunächst zweisprachig geplant – auf Deutscher und Englisch. Vielleicht kommt auch noch Suaheli, wie Englisch gleichberechtigte Amtssprache in Kenia, dazu. Dafür sucht Nina gemeinsam mit ihren Eltern derzeit noch im Internet nach passenden Übersetzungsmöglichkeiten. Bis zum Ende des Sommers soll Ninas Buch fertig werden. Denn dann plant Stefanie Riefenstahl, die Initiatorin von „Steffi gives Hope“, wieder nach Kenia zu reisen, um dort die nächsten Hilfsprojekte zu koordinieren.

Noch stehen für Autorin eigene Zensuren im Vordergrund

Dass die Zeit wegen des Reisetermins nicht drängt, kommt auch der jungen Buchautorin aus der Prinzess-Ilse-Grundschule in Ilsenburg gelegen. Denn bei allem Engagement ist es momentan für Nina doch ein wenig wichtiger, sich mit den eigenen Schulbüchern und Zensuren zu beschäftigen, als mit selbst verfassten Schulbüchern für Gleichaltrige in Afrika. Deshalb hat sich Nina jetzt erst einmal auf ihren eigenen Schuljahresabschluss in der dritten Klasse konzentriert.

Der Redaktionsschluss für ihr Buch ist somit zunächst in die Sommerferien verlegt. „Ich werde die Ferien nutzen, um mich noch mehr über die Störche zu informieren und damit auch mein Buch zu komplettieren“, verspricht Nina, die sich schon bald verstärkt mit dem Thema Storchenschule beschäftigen wird. In dieser Phase sind die Veckenstedter Jungstörche jetzt, denn sie beginnen nach und nach, die ersten Ausflüge mit ihren Eltern zu starten, um alles Wichtige zu erfahren, was sie in ihren ebenso spannenden wie auch gefährlichen Leben wissen müssen.

„Da unterscheiden sich die Menschen und die Störche nicht – außer, dass es für die jungen Störche keine Schule in unserem Sinn gibt“, stellt Nina fest, die jetzt schon jetzt riesig auf die Reaktionen der kenianischen Kinder auf ihr Schulbuch freut.