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Schulstandort Blankenburg, Außenstelle Thale

Das Gymnasium Thale soll Außenstelle des Blankenburger Thie-Gymnasiums werden, schlagen Kommunalpolitiker aus Blankenburg vor.

Von Jens Müller 18.06.2020, 01:01

Blankenburg/Thale l In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz hat Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) über seine Initiative informiert, sich für eine Außenstelle des Blankenburger Gymnasiums „Am Thie“ in Thale einzusetzen. Dabei bedauerte er grundsätzlich die Position des Landesschulamtes, das neben einer Außenstellenlösung lediglich die Schulschließung in Thale vorsieht. Neben Blankenburg steht noch das GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg als Alternative zur Verfügung. Am 1. Juli soll letztlich der Kreistag darüber entscheiden, welcher Schule das Thalenser Gymnasium angegliedert werden soll. Zuvor werden aber auch die Stadträte in Thale und Blankenburg ihr Votum dazu abgeben.

Wie Heiko Breithaupt erklärte, habe er mit den Vorsitzenden der drei Blankenburger Stadtratsfraktionen einen entsprechenden Beschlussvorschlag abgestimmt, über den in der Sitzung am Donnerstag, 25. Juni, befunden werden soll. Darin heißt es unter anderem: „Der Stadtrat der Stadt Blankenburg bittet die Mitglieder des Kreistages .... dafür zu votieren, den Schulstandort Thale als unbefristete Außenstelle des Gymnasiums ,Am Thie‘ zu führen.“ Für Breithaupt sei wichtig, dass sich im Falle eines Zusammengehens des GAT mit dem Thalenser Europagymnasium „Richard von Weizsäcker“ zwei „gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe“ begegnen.

„Unser Bestreben ist es, einen gemeinsamen und leistungsfähigen Bildungsstandort im ländlichen Raum zu schaffen und diesen langfristig zu stärken“, so das Stadtoberhaupt. Ein Zusammengehen der beiden Gymnasien habe aus seiner Sicht eine Signalwirkung für die Bildungspolitik im gesamten Harzkreis. Dabei gehe es um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den städtischen Zentren Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode und dem ländlichen Raum. „Wir sehen in der Verbindung der beiden Schulstandorte Blankenburg und Thale die geeignete Option, diesem strategischen Ziel Rechnung zu tragen“, so Breithaupt. Dabei betonte er auch, dass vom Landesschulamt die Stadt Blankenburg als eine von zwei möglichen Varianten ins Spiel gebracht wurde. „Dies werten wir als eine Würdigung des Engagements aller Beteiligten an der Entwicklung des Gymnasiums ,Am Thie‘“, so Breithaupt. Seine Initiative habe er im Vorfeld mit den Vorsitzenden des Schulfördervereins, des Schulelternrats und des Schülerrats am GAT abgestimmt. „Sie stehen alle dahinter“, so Blankenburgs Bürgermeister.

Wie Breithaupt weiter erklärte, resultiere sein Vorstoß auch aus der engen Zusammenarbeit zwischen den Städten Thale und Blankenburg auf touristischem und wirtschaftlichem Gebiet. „Wir wollen unsere Partnerschaft in diesem Feld ausbauen und damit zeigen, dass auch kleine Städte im Landkreis gemeinsam etwas erreichen können“, sagte er. Zudem gehe er fest davon aus, dass bei einer Namensfindung für den künftigen gemeinsamen Schulstandort die traditionellen Bezeichnungen beider Gymnasien - „Am Thie“ sowie „Richard von Weizsäcker“ - aufgegriffen werden, um der eigenen Identität und den Traditionen der beiden Schul-standorte weiterhin Rechnung zu tragen. „Wir reichen Thale die Hand“, sagte Breithaupt.

Das Gymnasium „Am Thie“ hat aktuell 645 Schüler, das Thalenser Gymnasium 373. Während einige Jugendliche aus Blankenburger Ortsteilen in Thale unterrichtet werden, lernen wiederum einige Mädchen und Jungen aus dem Thalenser Ortsteil Westerhausen traditionell am Thie-Gymnasium.

Das Bildungsministerium in Magdeburg hatte mit Blick auf die geringen Schülerzahlen in Thale die Bildung einer Eingangsklassenstufe fünf versagt. Nachdem daraufhin Schüler, Eltern und Einwohner dagegen protestierten, signalisierte Eva Feußner (CDU), Staatssekretärin im Kultusministerium, die Bildung eines Außenstelle, entweder für das Gymnasium Blankenburg oder die Einrichtung in Quedlinburg. Voraussetzung ist der entsprechende Beschluss des Kreistages.