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"Tag der offenen Tür" der Ganztagsschule Burgbreite war Plattform zum Austausch und Kennenlernen "Sekundarschule ist keine Schulform zweiter Klasse"

Von Sandra Reulecke 25.01.2012, 05:24

Wernigerode l " Wir haben heute die Schüler der vierten Klassen und ihre Eltern eingeladen, um ihnen einen Eindruck von unserer Schule und den unterschiedlichen Angeboten zu vermitteln", sagte der Schulleiter der Wernigeröder Ganztagsschule Burgbreite, Wolfgang Kirst, zur Begrüßung. Und: "Wir wollen den Jungen und Mädchen Vorfreude und Spannung auf ihre neue Schule vermitteln. Besonders liegt es uns am Herzen, zu vermitteln, dass die Sekundarschule keine Schulform zweiter Klasse ist." Leider würden es noch immer viele Kinder und deren Eltern als Versagen ansehen, wenn sie keine Gymnasialempfehlung erhalten.

Am Sonnabendvormittag organisierten die Lehrer und einige Schüler der Sekundarschule einen Tag der offenen Tür. Sie stellten Arbeitsgemeinschaften und Kurse vor, die angeboten werden. Im Töpferkeller, der Musikwerkstatt und beim Schwarzlichttheater zeigten die Jugendlichen ihre kreativen Talente. Den Besuchern wurde präsentiert, wie die Schulhomepage entsteht und wie Trickfilme entstehen. Aber auch über die Kure zur Prüfungsvorbereitung und Fächer wie Geografie, Ethik und Chemie wurde informiert.

"Wir wollen Chancengleichheit ermöglichen."

Wolfgang Kirst, Schulleiter

Im Schülercafé "Schlemmeroase" konnten Eltern und Kinder eine Pause einlegen und sich stärken. "Das Café wird von Schülern für Schüler in jeder Mittagspause betrieben", berichtete Justin Könnecke. Der Achtklässler ist der Geschäftsführer der "Schlemmeroase" und arbeitet dort gemeinsam mit sechs Mitschülern.

Jan-Alexander Krummne und Nikita Wille, die beide in die achte Klasse lernen, führten den Besuchern ein Wirtschsaftsspiel vor, das bundesweit online von Schülern gespielt wird. "Das Spiel fördert vernetztes Denken. Die Jungen und Mädchen lernen, wie die Wirtschaft und Gesellschaft funktioniert", erläuterte Schulleiter Wolfgang Kirst. Die Burgbreiten-Schüler seien im vergangenen Jahr die erfolgreichsten Schüler in Sachsen-Anhalt gewesen und deshalb in den Bundestag eingeladen worden.

Außerdem beantworteten der Schulleiter und die Pädagogen die Fragen der Eltern. "Die Mütter und Väter suchen heute gezielt nach Beratung, welche Schulform für ihr Kind in Frage kommt. Ihre Schützlinge wollen sich hingegen das Haus ansehen", weiß Kirst.

Die Sekundarschule biete eine Ganztagsbetreuung an. So sei der Schulclub täglich bis 15.30 Uhr geöffnet, und die Kinder können die Hausaufgabenbetreuung nutzen. Außerdem müsse Jeder zwei Nachmittagsbeschäftigungen aus dem vielfältigen Angebot der Schule wählen, die in drei Bereiche gegliedert seien.

"Im Förderbereich werden zum Beispiel Prüfungsvorbereitungskurse angeboten. Wir wollen damit Chancengleichheit, auch für Sozialschwache, die sich keine private Nachhilfe leisten können, ermöglichen", sagte Kirst.

Darüber hinaus werden im künstlerisch-kreativen und im Sportbereich verschiedene Kurse angeboten. Wolfgang Kirst: "Wir wissen, dass sich viele unserer Schüler in Vereinen in ihren Wohnorten engagieren, zum Beispiel im Karneval und beim Reiten. Mit einigen der Vereine sind wir deshalb Kooperationen eingegangen."