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Breitband-Ausbau Startschuss für Glasfaser-Projekt in Ilsenburg

Von Jörg Niemann 14.04.2021, 18:37

Ilsenburg

Es ist der dritte Anlauf, die Ilsenburger Innenstadt an das Glasfasernetz anzuschließen. Der erste vor sechs Jahren scheiterte an zu geringem Nutzerinteresse. Der zweite Versuch über den Landkreis Harz scheiterte an der Firma, die den Auftrag dann doch nicht realisieren konnte. Nun soll es die Deutsche Telekom richten.

„Wir werden ein völlig neues Glasfasernetz in Ilsenburg bauen und hoffen darauf, dass sich möglichst viele Menschen anschließen werden“, sagt Roland Voigt, Regionalmanager des Anbieters. Geplant sei, 2300 Haushalte mit der schnellen Datenverbindung zu versorgen. Das wären dann weitgehend alle Haushalte der Stadt, die noch in keinem der bereits bestehenden Netze integriert sind.

Allerdings, so der Telekom-Vertreter, kann keine Garantie gegeben werden, dass wirklich alle Interessenten durch das aktuelle Projekt versorgt werden können. „Wir versuchen, in diesem Ausbauabschnitt so viele Haushalte wie möglich anzuschließen. Was später einmal mit den verbleibenden Haushalten wird, kann ich derzeit noch nicht sagen“, erläuterte Voigt.

FTTH-Anschlüsse für Ilsenburger Haushalte geplant

Der Marktführer in Sachen Telefonie in Deutschland hat den Mittwoch dazu genutzt, um über Details zu informieren. Den Interessenten wird ein sogenannter FTTH-Anschluss angeboten. Dieser endet nicht in einem Verteilerkasten an der nächsten Ecke, sondern direkt im Haus des Kunden. Dafür sind Genehmigungen des Grundstückseigentümers nötig. Werden diese nicht erteilt, werde das Kabel am Haus vorbeigeführt.

Die komplizierten und aufwendigen Vorarbeiten sind auch der Grund, warum die eigentlichen Bauarbeiten erst im kommenden Jahr starten können. „Wir brauchen dieses Jahr zum Erfassen der Interessenten und zum Klären der rechtlichen Voraussetzungen“, erläutert Voigt.

Um die Vorarbeiten zu forcieren, hat die Deutsche Telekom eine Entscheidungshilfe im Angebot. „All jene, die sich in diesem Jahr bereit erklären, einen Glasfaseranschluss über uns zu nutzen, erhalten diesen ohne Anschlusskosten“, verspricht Roland Voigt, weist aber auch darauf hin, dass spätere Anschlüsse möglich seien, die Kosten dann aber vom Kunden getragen werden müssen. „Wir gehen bei dem Projekt in Vorleistung und müssen auch betriebswirtschaftlich denken. Deshalb können wir das kostenlose Angebot nur in der ersten Phase gewähren“, so Voigt.

Weiterer Ausbau im Visier

Wer sich in Ilsenburg für einen Glasfaseranschluss interessiert, der kann sich zu den Öffnungszeiten im Geschäft von MS Electronic von Mike Schröder am Marktplatz 4 melden. Das Unternehmen aus der Ilsestadt ist der lokale Partner der Telekom und eng in das Projekt eingebunden. „Wir übernehmen die Erstberatung und nehmen auch die Interessenbekundungen der Einwohner entgegen“, sagt Schröder (parteilos/CDU/ FDW-Fraktion), der sich schon lange als gewählter Stadtrat für die Realisierung dieser Investition einsetzte.

Doch allein in der Hand der Kommune liegt die Glasfaserversorgung nicht. „Wir werden als Stadt vor allem im Genehmigungs- und Bauverfahren helfen. Das geschieht dann in Abstimmung mit der Telekom und den beauftragten Bauunternehmen. Wir als Stadt haben mit Verträgen, die die Nutzer mit der Telekom abschließen, nichts zu tun, und können daher dazu auch keine Fragen beantworten. Das liegt alles bei Herrn Schröder und seinem Team“, so Bürgermeister Denis Loeffke (CDU), der selbst hofft, dass das Problem Glasfaser jetzt endlich für die Stadt gelöst werden kann.

Auch für die wenigen Ilsenburger, die im ersten Bauabschnitt nicht an das Netz angebunden werden sollen, soll es später Lösungsangebote geben. Wie diese aussehen könnten, da wollte sich die Telekom noch nicht festlegen, denn auch in Sachen Technik gehe die Entwicklung rasend schnell voran.