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Straßenbau Ausbau Friedrichstraße in Sicht

Der Ausbau der L100 in Wernigerode soll bis 2020 abgeschlossen sein. Noch in diesem Jahr beginnen die Vorbereitungen.

Von Katrin Schröder 20.03.2017, 00:01

Wernigerode l Endlich ist es soweit. „Das Land will in Hasserode den Ausbau der Bundesstraße 100 beenden“, sagt Jörg Völkel und hat zum Pressegespräch mit der Volksstimme die Verantwortlichen gleich mit an den Tisch geholt. In erster Linie, so Wernigerodes Tiefbauamtsleiter, sei es ja die Baustelle von Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde, und Arno Manthey, der in der Landesbehörde mit Sitz in Halberstadt tätig ist und das Projekt leitet. Das Duo bestätigt und verweist auf den besonderen Status der Straße als Anbindung nach Schierke und in den Oberharz. Laut einer Untersuchung gehört die L 100 zu den stark frequentierten Straßen, sagt Hörold. 7000 bis 7750 Fahrzeuge seien pro Stunde auf der Friedrichstraße gezählt worden, darunter 298 Schwerlaster und 200 Fahrräder.

Ausgebaut werden sollen nun die Abschnitte 3 und 4 des Gesamtkonzepts L 100. Begonnen wurde 2003/04 mit dem zweiten Abschnitt im Bereich der Hochschule. Dann folgte eine Pause bis 2011 und die anschließende Sanierung des ersten Abschnitts – vom Westerntor in Richtung Hochschule.

Der dritte, etwa 740 Meter lange Bauabschnitt erstreckt sich auf der Friedrichstraße von der Einmündung Lutherstraße bis zum Bahnübergang der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Der vierte Abschnitt umfasst 975 Meter und reicht auf der Amtsfeldstraße/Drängetal vom HSB-Bahnübergang bis zum Ortsausgang.

Der „scharfe Baustart“, wie Jörg Völkel sagt, ist für 2018 geplant. Bis zum Ende dieses Jahres soll Baufreiheit geschaffen werden. Dazu gehören Baumfällarbeiten sowie die komplette Erneuerung der Durchlässe des Sturz- und Nesseltalbaches in der Frankenfeldstraße.

Angelehnt ist der Ausbau an die beiden ersten Abschnitte. Die Fahrbahnbreite beträgt ebenso 3,25 Meter. Am Straßenrand sollen Grünstreifen und Parkplätze, wo genügend Platz ist, entstehen. Nicht geplant ist der Bau eines kombinierten Geh-Radweges, sondern ein 2,50 Meter breiter Fußweg. „Überhaupt wird sich gerade für Fußgänger viel verbessern“, sagt Armin Barheine vom Stadtbauamt und verweist auf zahlreiche neue Querungsinseln. Und, fügt sein Chef Jörg Völkel hinzu: „Das Parken wird geordneter, vor allem vor dem Fußballplatz des FC Einheit.“ Dort können nach dem Ausbau weniger Pkw abgestellt werden. „Wir planen deshalb, in der Freiheit und Am Floßplatz vor dem HSB-Bahnhof Parkplätze zu bauen.“

Die Landesstraßenbaubehörde setzt das Vorhaben gemeinsam mit der Stadt Wernigerode und den Versorgungsunternehmen Stadtwerke sowie Wasser- und Abwasserverband Holtemme-Bode um. Erledigt sei die Entwurfsplanung, an der in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet wurde, sagt Hörold. Dieser Plan wird nun vom Ministerium und dem Rechnungshof geprüft. „Wir rechnen im Mai oder Juni mit der Genehmigung und können dann die Ausführungsplanung starten“, sagt Arno Manthey. Er gehe davon aus, dass zum Ende 2017 die Ausschreibung erfolgen kann, um bis zum Frühjahr 2018 die Auftragsvergabe an die Baufirmen abzuschließen.

Finanziert werden die beiden Bauabschnitt von den Beteiligten gemeinsam, wobei das Land und die Stadt Wernigerode den Hauptanteil tragen. „Wir gehen davon aus, dass jeder rund 2,5 Millionen Euro stemmen muss“, sagt Jörg Völkel. Verwendet wird das städtische Geld für den Ausbau der Nebenanlagen wie Fußwege und Straßenbeleuchtung sowie anteilige Planungskosten. Die Stadt Wernigerode hat für den Ausbau eine Förderung gemäß des Entflechtgesetzes bei der Kreisverwaltung beantragt und hofft auf einen Landeszuschuss in Höhe von 75 bis 80 Prozent.

Hoffnung, so Völkel, bestehe auch dahingehend, dass die Anwohner Verständnis für die Straßensperrungen während der Bauphasen aufbringen. Ebenso die Verkehrsteilnehmer allgemein für die Umleitungen. Ein Konzept dafür sei noch zu erarbeiten. „Einfach wird das nicht“, sagt Armin Barheine und fügt hinzu, dass es zu jedem Bauabschnitt rechtzeitig Informationsveranstaltungen für die Bürger geben wird.