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Straßenbau Kein Hitzefrei auf Baustelle in Wernigerode

Staub schlucken müssen derzeit Arbeiter und Anwohner in Wernigerodes Breiter Straße. Bisher hat die Hitze dem Bauablauf nicht geschadet.

Von Ivonne Sielaff 19.07.2018, 01:01

Wernigerode l Hunderte Touristen strömen täglich an der Baustelle in der Breiten Straße vorbei. In den vergangenen sehr heißen und trockenen Wochen haben Bauarbeiter, Anwohner, Gewerbetreibende und Passanten nicht nur mit dem Baulärm, sondern vor allem mit viel Staub zu kämpfen. Die Strecke zwischen Anger-Parkplatz und Markt ist die „Haupteinflugsschneise“ für Besucher, die Wernigerode zu Fuß erkunden.

Seit März wird auf dem Abschnitt zwischen Großer Schenkstraße und Grüner Straße gearbeitet – der zweite von insgesamt vier geplanten Bauabschnitten bis zum Lückenschluss Ringstraße. Fahrbahn und Fußwege werden neu ausgebaut, alte Versorgungsleitungen erneuert – ein Projekt von Stadt, Stadtwerken und dem Wasser- und Abwasserzweckverband.

Trotz der Hitze gehen die Arbeiten gut voran, informiert Rathaussprecher Tobias Kascha auf Volksstimme-Nachfrage. Das Wetter habe sich bisher nicht negativ auf den Bauablauf ausgewirkt. Die „wesentlichen Arbeiten“ der Stadtwerke und des Abwasserverbandes seien abgeschlossen. Derzeit werde der Ausbau der Fußwege vorbereitet. Im Bereich der Gehwege sollen zudem noch Elektro- und Medienkabel beziehungsweise Leerrohre verlegt werden, so der Sprecher weiter. Außerdem werde die Straßenbeleuchtung installiert. Den Abschluss bilde die provisorische Asphaltdecke auf der Fahrbahn.

„Nach heutiger Einschätzung sollten die beauftragten Arbeiten im vereinbarten Zeitrahmen bis zum 15. November beendet sein“, so Kascha. Also zwei Wochen – und damit rechtzeitig – vor dem Start des Wernigeröder Weihnachtsmarktes.

Das war im vergangenen Jahr anders gelaufen. Beim ersten Bauabschnitt zwischen Stadtecke und Grüner Straße waren die Bauleute unter mächtig Zeitdruck geraten. Hochwasser, starke Regenfälle und Vandalismus auf der Baustelle sowie das Leitungschaos, das die Arbeiter im Erdreich vorfanden, hatten 2017 zu wochenlangen Verzögerungen geführt. Der Bauabschluss unmittelbar vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes war zwar eine Punktlandung, aber gleichzeitig auch ein Kraftakt für alle Beteiligten.

Vor allem wegen dieser Erfahrungen war Ende 2017 entschieden worden, die Bauabschnitte zu verkleinern, was allerdings eine Verlängerung der Bauzeit bis 2020 zur Folge hat. Laut Tobias Kascha sei dies „notwendig“ gewesen. „Der geänderte Zuschnitt der Bauabschnitte war aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung“, so der Rathaussprecher.

Bei den Gewerbetreibenden in der unteren Breiten Straße stößt die Aussicht auf ein Jahr länger Baustelle vor der Haustür nach wie vor auf wenig Gegenliebe, weil sie massive Umsatzeinbrüche befürchten. Deshalb hatten betroffene Geschäftsleute Anfang Juni ein auffälliges Banner über der Fahrbahn aufgehangen – um Kunden anzulocken und Neugier bei den flanierenden Passanten zu wecken.