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Tierplage Wildschwein-Garten wird freigeschnitten

Die Wildschweingefahr in Hasserode ist noch nicht gebannt. Der Garten, in dem sich die Tiere eingenistet hatten, ist aber gesichert.

Von Ivonne Sielaff 03.06.2018, 08:00

Wernigerode l „Wildschweine“ steht auf den Warnschildern am Stillen Wasser in Hasserode. Seit der Entdeckung einer Bache mit Frischlingen in einem verwilderten Garten in der Friedrichstraße herrscht in der Nachbarschaft große Aufregung. „Wir stehen inzwischen mit den Besitzern des Grundstückes in Kontakt“, informiert Rathaussprecher Tobias Kascha. Der desolate Zaun sei wieder befestigt. Am Sonntag würden die Eigentümer den Garten nahe des Netto-Supermarktes vom Grünschnitt befreien. „Das könnte mit Lärm verbunden sein, ist aber vom Ordnungsamt genehmigt“, so Kascha. Ziel der Aktion ist es, dem Wildschwein und seinem Nachwuchs die Rückzugsmöglichkeit zu nehmen.

Das Tier sei in den letzten Tagen nicht mehr in dem Garten gesehen worden, so Kascha. Das bestätigen auch die Anwohner. Sie vermuten, dass die Borstentiere auf dem verlassenen Grundstück direkt neben dem Supermarkt Unterschlupf gefunden haben.

Indes hat sich Dietrich Kramer, bis vor Kurzem langjähriger Chef der Jägerschaft Wernigerode, bei der Harzer Volksstimme gemeldet. „Es stimmt nicht, dass der Stadt die Hände gebunden sind“, stellt der Jagdexperte klar. Wenn Gefahr im Verzug ist, müsse gehandelt werden – auch in der Zeit der Aufzucht. Rathaussprecher Kascha hatte sich Anfang der Woche auf das Jagdgesetz berufen, wonach Wildschweine während der zweieinhalb- bis dreieinhalbmonatigen Säugezeit weder gejagt noch vertrieben werden dürfen. Kramer schlägt nun vor, die Tiere mit „massiver Beunruhigung“ zu verjagen oder den „Schrotschuss“ auf die Frischlinge freizugeben. Die Jagd im befriedeten Gebiet müsste zuvor jedoch von der Kreisverwaltung genehmigt werden. Kascha kündigt an, die Hinweise von Kramer prüfen und vom Landkreis bewerten zu lassen.

Hintergrund: Nach dem Verdacht auf einen Wurfkessel in einem Garten in der Friedrichstraße hatte das Ordnungsamt die Anwohner vor möglichen Gefahren gewarnt. In einem Brief wurde den Hasserödern geraten, ihre Gärten bis zum Ende der Säugezeit zu meiden. Es bestehe die Gefahr, dass die Bache Menschen angreift, um ihren Nachwuchs zu verteidigen.