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Jubiläum Trendsetter im Sport seit 25 Jahren

Seit 25 Jahren ist Dietmar Hanischs Geschäft in der Burgstraße die Adresse für Sportler und Fitnessfans in Wernigerode.

Von Julia Bruns 16.06.2016, 01:01

Wernigerode l Seit vielen Jahrzehnten führt ihn sein Arbeitsweg in die Wernigeröder Burgstraße. In diesem Jahr feiert Dietmar Hanisch 25-jähriges Geschäftsjubiläum: Der Sportwarenhändler ist aus der Wernigeröder Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Im kommenden Jahr zieht sein Geschäft in die Breite Straße um, wo Hanisch derzeit ein modernes Wohn- und Geschäftshaus plant. Im Sommer erfolgt der Spatenstich.

Bis das neue Domizil fertig ist, wird der Wernigeröder in der Burgstraße Kunden mit Schuhen, Kleidung, Springseilen oder Hanteln versorgen.

Dietmar Hanisch hat bereits seine Ausbildung in einem Rundfunk-Industriebtrieb in der Burgstraße absolviert. In dem Laden sitzt heute der Schriftwarenhändler „Möbius“. „Das war 1975“, erinnert er sich im Gespräch mit der Volksstimme. Ein Studium führt ihn 1977 an die Fachschule für Binnenhandel in Merseburg. Der Handelsökonom geht mit dem Abschluss in der Tasche nach Magdeburg, dann nach Schönebeck. „Doch ich hatte Sehnsucht nach dem Harz“, sagt er. „Also fragte ich bei der HO nach, ob sie mir dort etwas anbieten könnten.“

Und das können sie. Der Chefposten in der HO-Sportwaren, kurz Spowa genannt, ist zu vergeben. So beginnt er im Januar 1984 eine Tätigkeit, die er bis heute gerne und mit Leidenschaft ausübt.

Mit der Wende kommen bewegende Zeiten, auch für den Handel. „1991 wurde die Spowa als eines der letzten Geschäfte der HO geschlossen“, blickt Hanisch zurück. Nach gründlicher, familieninterner Überlegung fasst er den Entschluss, sich selbstständig zu machen. „Ich hatte nur die Wahl: Gehe ich zum Arbeitsamt oder wage ich den Schritt in die Selbstständigkeit?“ Die zehn Mitarbeiter, die in der Spowa gearbeitet haben, kann er nicht alle halten. „Ich musste Step by Step ein funktionierendes Geschäft aufbauen.“

Fünf Schaufenster hatte die Spowa – der heutige Ofenladen gehörte zum Komplex dazu. Zu groß für den neuen selbstständigen Sportartikelhändler. „Der Vermieter und ich haben uns arrangiert und einen räumlichen Kompromiss gefunden“, sagt der Geschäftsführer. Seitdem ist der Ofenhandel Bollmann direkter Nachbar und gleichzeitig sein Vermieter. In Abstimmung mit ihm erfolgen auch die Umbauarbeiten.

1994 erfährt der Laden die erste Umgestaltung, 2001 folgt die zweite. „Schon damals haben wir gemerkt, dass die Ladenfläche zu klein wird“, sagt Barbara Hanisch. Sie ist nicht nur Dietmar Hanischs Frau, sondern auch eine der sechs Mitarbeiter im Team, zu dem auch zwei Auszubildende zählen. Treuste Kollegin ist Angelika Bader. Sie war schon zu HO-Zeiten in der Spowa, und hat auch heute noch Freude daran, die Kunden zu beraten. „Ich hatte nie den Wunsch, zu wechseln“, sagt sie. „Ich fühle mich wohl, mein Job macht mir Spaß.“

300 Quadratmeter misst die Geschäftsfläche. „Das ist für heutige Anforderungen nicht mehr ausreichend“, erklärt Barbara Hanisch. Die Kunden erwarten ein Einkaufserlebnis. Das Geschäft muss optisch Emotionen hervorrufen. „Das ist gerade für einen Vollsortimentsanbieter sehr wichtig“, betont ihr Mann. Denn nicht nur Sportschuhe oder Textilien werden in seinem Laden angeboten. Die Palette reicht über Sportgeräte, Wanderschuhe und Freizeitkleidung. Am beliebtesten seien Wanderartikel wie Schuhe, Strümpfe, Stöcke sowie Fitness- und Wintersportartikel.

Stammkunden sind nicht nur aktive Sportler. „Zu uns kann jeder kommen, der sich bequem und modisch kleiden möchte“, sagt Barbara Hanisch. Sechs Messen besuche sie mit dem Team pro Jahr, um den neusten Trends nachzuspüren – auch wenn sich bei den Wernigerödern mancher Trend ein wenig später als in den Großstädten durchsetzt.

„Schönes Angebot“, hören sie häufig von Menschen, die zu Gast in Wernigerode sind. Touristen sind ein wichtiger Bestandteil der Kundschaft. „Darunter sind viele, die immer wieder kommen, wenn sie in Wernigerode ihren Urlaub verbringen“, sagt Barbara Hanisch. Zu sportlichen Ereignissen wie dem Harzgebirgslauf schaue beispielsweise stets ein älteres Ehepaar vorbei, die immer wieder bei Hanisch ihre Sportschuhe kaufen.

Für den neuen Laden gibt es bereits viele Ideen. „Wir möchten die Themenwelten besser und vor allem entsprechend der Jahreszeiten präsentieren“, verrät der Chef. Auch der Winter werde fester Bestandteil im Sortiment bleiben. „Es gibt viele Händler, die ihre Skisachen rausschmeißen, weil sie keinen Umsatz bringen.“ Er gehe jedoch weiter davon aus, dass es auch im Harz Winter geben wird.

„Alles, was man im Laden sieht, ist bereits bei der Bank bezahlt“, klärt Hanisch auf. Im Gegensatz zu einer Kette oder einem Franchise-Unternehmen erwirbt er das Sortiment, bevor er es den Kunden anbietet. Wie häufig angenommen wird, bedeutet der Titel „Intersport“ also nicht, dass es sich bei dem Geschäft um eine Kette handelt. „Intersport ist der weltweit größte Einkaufsverband von freien Sportartikelhändlern“, erklärt er. Die Intersport-Genossenschaft feiert übrigens in diesem Jahr 60-jähriges Bestehen.