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Diakonissen-Mutterhaus Undicht: Unterirdisches Schwimmbad in Elbingerode wird zur Baustelle

Das Schwimmbad unter dem Kirchsaal des Diakonissen-Mutterhauses in Elbingerode verliert seit Jahren Wasser. Nun wird die Oberharz-Sehenswürdigkeit saniert - und dafür monatelang gesperrt.

Von Günther Breutel 16.11.2023, 14:51
Restaurator Benedikt Pröpper, der Immobilienentwickler des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes (DGD) Ralf Weidner,  Mutterhaus-Direktor Reinhard Steger, Bauleiter und Planer Sven Ungetüm, DGD-Service-Mitarbeiter Frank Sauerbaum und Fliesenleger René Frenzel (von links) bei einer Bauberatung im Schwimmbecken des Diakonissen-Mutterhauses in Elbingerode.
Restaurator Benedikt Pröpper, der Immobilienentwickler des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes (DGD) Ralf Weidner, Mutterhaus-Direktor Reinhard Steger, Bauleiter und Planer Sven Ungetüm, DGD-Service-Mitarbeiter Frank Sauerbaum und Fliesenleger René Frenzel (von links) bei einer Bauberatung im Schwimmbecken des Diakonissen-Mutterhauses in Elbingerode. Foto: Günther Breutel

Elbingerode. - Schon vor Jahren wurde festgestellt, dass das 20 Meter lange, sechs Meter breite und drei Meter tiefe Schwimmbecken im Diakonissen-Mutterhaus „Neuvandsburg“ undicht ist: Das 28 Grad warme Wasser suchte sich ungewollt Wege, die zu Verlusten führten. In dem mit lindgrünen Kacheln gefliesten Schwimmbad bildeten sich in fast 90 Jahren seines Bestehens Sickerstellen, die nun bei einer grundhaften Sanierung beseitig werden sollen.

Nun ruht der Badebetrieb erstmals für geschätzt ein halbes Jahr.Fünf Mitarbeiter der Elbingeröder Firma Fliesenprofi von René´ Frenzel schlagen seit Anfang November in mühsamer Arbeit die Fliesen von den Beckenwänden ab. Danach erfolgt das gleiche am Boden. „Wir stoßen dabei jetzt schon auf viele Unebenheiten“, so der Bauplaner und Bauleiter Sven Ungetüm vom „Planungsring“ bei einer Baubesprechung mit der Hausleitung ,Baufirma und Denkmalsschutz.

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„Wir sind jetzt bei der Bearbeitung des damals verwendeten Dickbetons auf Unebenheiten von sechs bis acht Zentimeter gestoßen, die müssen wir erstmals beseitigen“, ergänzt Firmenchef Frenzel. Abgedichtet wird dann mit einem Zweikomponenten-Zement. Das ist eine wasserdichte Abdichtmasse. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Becken im gleichen Farbton neu gefliest.

Für die Sanierung des Schwimmbades hat das Mutterhaus Fördergeld von Bund, Land und Denkmalschutz in Höhe von 650.000 Euro erhalten. Dazu kommt ein erheblicher Eigenanteil. Über die gesamten Baukosten können die Verantwortlichen noch keine Angaben machen.

Schwimmbad sollte Wärme von Dampfheizung des Mutterhauses nutzen

Das Schwimmbad im von 1932 bis 1934 gebauten Mutterhaus ist dank eines Einfalls des Architekten Godehard Schwethelm entstanden. Das Haus war mit einer leistungsstarken Dampfheizung ausgestattet, die das ganze Objekt wärmte. Doch in den Nächten wurde weniger Dampf benötigt. So kam die Frage auf: Wohin damit? Schwethelm schlug der Hausleitung zwei Lösungen vor: Ein Gewächshaus oder ein Schwimmbad. Letzterem wurde zugestimmt und so entstand unter dem Kirchsaal das Hallenbad mit weiteren Wannenbädern.

Nicht nur den Schwestern stand es zur Verfügung. Schon bald wurde es damals der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Spiel, Sport und Spaß erfreuten viele Nutzer, auch der Schwimmunterricht und medizinische Behandlungen wurden eifrig genutzt.