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Harzer Schmalspurbahnen Verfault, zerstört und zugewachsen - wie weiter mit dem Bahnhof „Steinerne Renne“ bei Wernigerode?

Aus Sicht eines Volksstimme-Lesers müssen der Bahnhof „Steinerne Renne“ sowie die Ausweichstelle „Drängetal“ dringend saniert werden. Die Harzer Schmalspurbahnen planen eine Sanierung.

Von Johanna Ahlsleben Aktualisiert: 01.06.2021, 05:52
Der Bahnhof "Steinerne Renne" oberhalb von Hasserode ist in die Jahre gekommen. In Zukunft soll der Haltepunkt der Harzer Schmalspurbahnen bei Wernigerode eine Frischzellenkur erhalten.
Der Bahnhof "Steinerne Renne" oberhalb von Hasserode ist in die Jahre gekommen. In Zukunft soll der Haltepunkt der Harzer Schmalspurbahnen bei Wernigerode eine Frischzellenkur erhalten. Foto: Johanna Ahlsleben

Wernigerode - Vom Hauptbahnhof Wernigerode tuckert die Dampflok der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) über die Haltestelle am Westerntor zu der an der Hochschule Harz. Auf dem Weg zum Brocken erreichen die Gäste anschließend den Bahnhof in Hasserode. Dieser wurde laut Heide Baumgärtner, Pressesprecherin der HSB, vor einigen Jahren schrittweise rundum saniert. Dabei wurde der Haus- und Mittelbahnsteig erhöht, neu gepflastert, ein Blindenleitstreifen eingebaut sowie neue Beleuchtung installiert.

„Aber der Bahnhof ,Steinerne Renne’ verfällt und verfault so langsam, es ist traurig, es mit anzusehen“, schreibt Jochen Hänsch in einem Leserbrief an die Volksstimme-Redaktion. Zudem bemängelt er den Zustand der Ausweichstelle Drängetal. Diese sei seiner Meinung nach „fast total zerstört und zugewachsen“.

„Man hätte doch jetzt die Zeit, das alles mit den verbliebenen Mitarbeitern alles einigermaßen wieder in Ordnung zubringen“, schreibt Hänsch, der selbst in Hasserode wohnt. Aus seiner Sicht zähle nicht nur das schöne Aussehen eines Dampfzuges, sondern auch der Rest. Aus diesem Grund schlägt er vor, am besten den Bahnhof „Steinerne Renne“ abzureißen und einen Bedarfshaltepunkt daraus zu machen.

Sanierung steht auf dem Plan der Schmalspurbahnen

Die wichtigsten Ziele der vergangenen Wochen und Monate waren, die Liquidität des traditionellen Dampflok-Unternehmens sowie die Arbeitsplätze zu sichern, antwortet Heide Baumgärtner auf Volksstimme-Anfrage. Denn seit November ist kein Dampf der Lokomotiven mehr im Harz aufgestiegen. Somit musste auch ein Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit wechseln. „Die gesunkenen Verkehrseinnahmen konnten in 2020 weitgehend unter anderen durch den ,Rettungsschirm' des Bundes und der Länder aufgefangen werden“, heißt es weiter aus dem HSB-Büro. Auch in diesem Jahr sei vorgesehen, dass das Verkehrsunternehmen weiterhin durch Bund und Länder unterstützt wird.

Da die Infektionszahlen im Landkreis Harz weiter sinken und die entscheidende Inzidenz-Grenze von 100 unterschritten ist, wird nun die Wiederaufnahme des Dampfzugverkehrs vorbereitet. „Selbstverständlich bereiten wir auch unsere Stationen für unsere Gäste vor“, schreibt Baumgärtner weiter. Für das Empfangsgebäude am Bahnhof „Steinerne Renne“, dessen Zustand der Wernigeröder Jochen Hänsch kritisiert, stehe in der Zukunft auch eine Sanierung auf den Plan.

Dampfloks fahren wieder ab 9. Juni

Da bei der Ausweichstelle Drängetal weder Passagiere ein- noch aussteigen, werde es laut der HSB-Sprecherin keine Sanierungsarbeiten geben. Denn bei der Kreuzungsstelle zwischen dem Bahnhof „Steinerne Renne“ und „Drei Annen Hohne“ rangieren ausschließend die bergauf- und die bergabfahrenden Züge.

Ab Donnerstag, 3. Juni, sollen wieder Dampfloks zwischen Wernigerode und Schierke fahren. Den Verkehr zum Brocken sollen sie am Mittwoch, 9. Juni, mit zunächst täglich vier Abfahrten ab Wernigerode und zweien ab Drei Annen Hohne aufnehmen. Auch hier gelten die Hygieneregeln: FFP2-Maske tragen und Abstand halten.