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Hochschule Harz zeigt Werke des bekannten Karikaturisten Von dicken Hunden und krummen Löffeln aus der Welt des Manfred Bofinger

Von Sandra Reulecke 15.10.2011, 06:20

Wernigerode l "Früher hat ja mein Vater mal gearbeitet. Aber jetzt zeichnet er nur noch Witze." Diese Antwort aus den Kindertagen von Luise Bofinger auf die Frage nach dem Beruf ihres Vaters, hätte wohl kaum treffender formuliert werden können. Denn Manfred Bofinger, der am 5. Oktober 70 Jahre alt geworden wäre, war wohl der bekannteste Karikaturist der DDR. Einen Blick auf sein Lebenswerk bietet seit dieser Woche eine Ausstellung in der Hochschule Harz in Wernigerode.

Zur Vernissage las Schauspieler Markus Manig, seit 2009 Mitglied des Nordharzer Städtebundtheaters, mimikreich und mit viel Humor abwechselnd aus Bofingers "Der dicke Hund" und "Der krumme Löffel". Würfel bestimmten die Reihenfolge der Kurzgeschichten. Als "Glücksfee" agierte zufällig Brigitte Mendritzki. Die Kunstwerke der Wernigeröder Hobbymalerin werden übrigens ab Dezember 2012 ebenfalls in der Rektoratsvilla ausgestellt.

Neben Hochschulrektor Prof. Dr. Armin Willingmann begrüßte auch die Witwe Gabriele Bofinger die rund 50 Besucher in der Rektoratsvilla. "Ich hoffe, dass die junge Generation, die Manfred Bofinger nicht mehr kennt, ihn auf diese Weise kennenlernen wird". Sie und ihre Tochter Luise reisten zur Vorbereitung der Ausstellung nach Wernigerode. Sie lernten dabei schon einige Ecken der bunten Stadt am Harz kennen, teilweise unfreiwillig. "Wir sind begeistert von dieser wunderschönen Stadt - wenn die ganzen Einbahnstraßen nicht wären", verriet Gabriele Bofinger.

Manfred Bofinger, von Fans und Freunden liebevoll "Bofi" genannt, wurde 1941 in Berlin geboren. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Schriftsetzer arbeitete er als Typograf beim "Eulenspiegel". Bereits in den 60-er Jahren machte er sich als Illustrator, Cartoonist, Karikaturist und als Autor einen Namen. Mehrfach wurden seine Werke ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kunstpreis der DDR.

Die unterhaltsame Ausstellung mit Plakaten, Buchillustrationen, Karikaturen und literarischen Werken ist noch bis Ende November in der Rektoratsvilla an der Friedrichstraße zu sehen.