Ehemalige Schüler feiern in Blankenburg ein Wiedersehen Vor 40 Jahren noch um den Titel"Wilhelm-Pieck-Schule" gekämpft
Die Gäste der "August-Bebel-Schule" in Blankenburg staunen immer über den imposanten Bau mit seinen modernen Unterrichtsräumen. Besonders überrascht sind ehemalige Schüler, wenn sie sehen, wie sich die ehemalige POS "Am Thie" verändert hat.
Von Andreas Bürkner
Blankenburg l Wenn sich Menschen lange nicht gesehen haben, gibt es viel zu erzählen. Das ging auch den ehemaligen Blankenburger Schülern bei ihrem Treffen nicht anders.
Heidemarie Seifert, eine der wenigen aus der Klasse, die in der Blütenstadt geblieben ist, hatte alles organisiert, auch eine Führung durch ihr ehemaliges Schulhaus. Allerdings hieß es warten, weil sich Direktor Willi Streitenberger verspätet hatte. Doch was sie dann erlebten, überraschte schon. Nichts mehr von dunklen Räumen mit Holzfußböden. "Alles ist ganz anders und viel moderner geworden", staunten die Ehemaligen. Fast würden sie Lust bekommen, nochmals die Schulbänke zu drücken - "allerdings nur die letzten Jahre", wie sie betonten.
Vieles hat sich in ihrer Stadt verändert, seit sie vor 40 Jahren die polytechnische Oberschule "Am Thie" verlassen haben - auch der Name ihrer Schule. "Wir haben noch um den Namen des ersten DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck gekämpft", erinnern sich die damaligen FDJ-ler. "Erst nach unserem Abschied wurde sie dann umbenannt." Später verschwand auch dieser Name in der Versenkung. Deshalb heißt die Bildungsstätte in dem Backsteingebäude heute Sekundarschule "August Bebel".
Manch andere Namen blieben besser im Gedächtnis, obwohl sie heute schon nicht mehr gelten - die Namen der Klassenkameraden von einst. So blieb vielen Monika als Just in Erinnerung. Sie lebt inzwischen im bayrischen Regensburg und hat im Ausweis Krogoll stehen. Auch Bärbel Henneberg hat es in die Fremde verschlagen: ins Sauerland. Sie stellte sich nun ihren Mitschülern mit "Bakhouche" vor.
Was sich die Schulabgänger von 1972 aber sonst noch zu ihrer Feier im Heidelberg zu erzählen hatten und an welche Anekdoten aus Unterrichtszeiten sie sich erinnerten, darüber legen sie - zumindest öffentlich - lieber den Mantel des Schweigens.