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Sommersaison Waldhofbad Wernigerode: Hoffnung auf Badespaß ab 29. Mai

Viele Wernigeröder können es kaum erwarten, dass das Waldhofbad endlich seine Pforten öffnet. Das Freibadteam freut sich auf den Sommer, blickt der Saison aber auch mit Sorgen entgegen.

Von Ivonne Sielaff 18.05.2021, 13:41
Die Azubis Lucas Michael und Rachele Bergmann testen den Schlauch am großen Becken. Es dauert 48 Stunden, bis es vollgelaufen ist.
Die Azubis Lucas Michael und Rachele Bergmann testen den Schlauch am großen Becken. Es dauert 48 Stunden, bis es vollgelaufen ist. Foto: Ivonne Sielaff

Wernigerode - Seit Dienstag, 8 Uhr, heißt es im Wernigeröder Waldhofbad „Wasser marsch“. „Wir lassen das große Schwimmerbecken volllaufen“, sagt Schwimmmeister Andreas Gruß. 48 Stunden dauert es, bis das 25 mal 20 Meter große Becken gefüllt ist. „Das sind in etwa 1,8 Millionen Liter“, schätzt Gruß.

Seine Kollegen und er sind gerade dabei, die anstehende Freibadsaison vorzubereiten. Die defekten Stellen im Überlauf des Nichtschwimmerbeckens sind repariert. Das Kleinkind-Planschbecken ist neu laminiert und frisch gestrichen. Das Geländer des Ein-Meter-Sprungturms wird noch überarbeitet.

„Am 29. Mai wollen wir öffnen“, informiert der Fachangestellte für Bäderbetriebe. Vorausgesetzt, es läuft alles nach Plan. Denn es gibt noch einige Hürden zu überwinden. „Wir müssen die nächste Corona-Verordnung abwarten und hoffen, dass die Infektionszahlen weiter sinken.“ Zudem sei man mit dem Gesundheitsamt im Gespräch – auch was mögliche Hygienevorschriften angeht.

Weniger Besucher in 2020 durch Corona

Die Mitarbeiter im Waldhofbad hoffen auf eine gute Saison mit vielen Besuchern und schönem Wetter. So wie es 2020 möglich war – und das trotz Corona. 18.000 Besucher wurden im vergangenen Jahr gezählt. Das sind zwar deutlich weniger als 2019 mit 27.000 Besuchern. Die niedrigen Zahlen hängen aber mit den coronabedingten Personenbeschränkungen zusammen.

In den ersten Wochen durften sich damals nur 300 Personen gleichzeitig im Bad aufhalten. „Wir mussten das über den Ein- und Ausgang regeln“, blickt Gruß zurück. Auf dem gesamten Gelände des Waldhofbads mussten Abstandsregeln eingehalten werden. So war es beispielsweise notwendig, dass die Badedecken auf der Wiese im Abstand von zwei Metern lagen. Auch in den Schwimmbecken wurde auf Abstand geachtet. Bei den Umkleidekabinen war jede zweite gesperrt. „Das hat alles in allem gut funktioniert“, sagt Andreas Gruß. „Die meisten Badegäste sind sehr vernünftig gewesen.“ Im Laufe des Sommers seien die Infektionszahlen dann stetig gesunken, „so dass wir mehr Badegäste hereinlassen dürften“.

Viele Nichtschwimmer

Das Wetter habe ebenfalls mitgespielt. Es sei bis auf wenige Tage Ausnahme ein Traumsommer gewesen. Im September sei das Wetter so schön gewesen, dass die Badesaison sogar um ein paar Wochen verlängert werden konnt – sehr zur Freude der Schwimmer.

In diesem Jahr lässt das Wetter jedoch noch zu wünschen übrig. Auch die Wassertemperatur ist mit gerade einmal 14 Grad recht frostig. Aber das wird noch, ist sich Andreas Gruß sicher. „Wir freuen uns wirklich darauf, endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen“, sagt der Schwimmmeister. „Die Leute wollen endlich wieder ins Wasser.“ Vor allem die Stammschwimmer würden die Bewegung im Wasser vermissen - auch weil die Schwimmhalle in der Weinbergstraße schon seit Monaten dicht ist. „Für sie ist das Schwimmen eine Lebenseinstellung. Es gehört für zum Leben dazu.“ Zudem würden die sozialen Kontakte fehlen. „Den Badegästen und uns auch.“

Eine Sorge aber haben die Mitarbeiter des Wernigeröder Waldhofbads. Durch die Coronabeschränkungen gebe es zwei Jahrgänge ohne „Seepferdchen“. Das Schulschwimmen konnte nur eingeschränkt stattfinden. Die Vereine durften keine Schwimmkurse anbieten. „Uns erwarten also enorm viele Nichtschwimmer.“ Für die Schwimmmeister und Rettungsschwimmer sei das eine „große Herausforderung“. „Wir müssen die Wasserfläche noch besser im Blick behalten.“ Gruß appelliert in dem Zusammenhang auch an die Eltern der Kinder. „Wir hoffen wirklich, dass wir in dieser Saison keine Unfälle zu beklagen haben.“