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Wanderweg Umgehung für Tunnel an Rappbodetalsperre

An der Rappbodetalsperre soll ein neuer Fußweg das Sicherheitsproblem im Straßentunnel beheben. Dazu gibt es herrliche Blicke ins Tal.

Von Burkhard Falkner 10.06.2018, 01:01

Rübeland l Manchmal rufen Kinder und Erwachsene erwartungsfroh in den Tunnel an der Rappbodetalsperre, um das Echo zu hören. Oft genug aber ängstigen sich Fußgänger in Spitzenzeiten geradezu, wenn Motorräder oder Autos mit lautem Motor dröhnend durch die „Soundröhre“, wie der Tunnel von Fahrfreunden genannt wird, fahren.

Schlimmer aber ist, dass die mit der Talsperre in den 1950er Jahren entstandene Unterführung in keiner Weise mehr den Sicherheitsanforderungen an solche Anlagen für den modernen Straßenverkehr entspricht. Schon lange wurde deshalb überlegt, den Fußgängerweg irgendwie aus dem Tunnel zu bekommen. Nun soll es gelingen.

Seit geraumer Zeit ist die Firma Harzdrenalin dabei, einen neuen Wanderweg herzurichten. In Absprache mit der Landesstraßenbaubehörde, dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt und der Kreisverwaltung sowie der Stadt Oberharz - sie alle sind am Projekt beteiligt - entsteht dabei eine Alternative zum Tunnelgang für die zahlreichen Besucher.

Nach derzeitigem Stand der Dinge soll der künftige Wanderweg vom Platz oberhalb der Staumauer, neben dem Spielplatz an der Hängebrücke Titan RT,,beginnen, dann den Hang entlang führen und herrliche Ausblicke auf den Wendefurther Stausee, die Hängebrücke und die Staumauer ermöglichen. Über den Berg umgeht der Weg dann den Tunnel und führt weiter auf die andere Bergseite. Statt Beton, Abgasen und Verkehrslärm beim Gang vom Großparkplatz zur Staumauer kann der Besucher dann Wald, frische Luft und Vogelgezwitscher genießen - und alles sicherer als auf den schmalen Fußwegen im Tunnel. Nur auf das Echo müsste man dann verzichten. Wann der neue Weg fertig wird, ist noch offen.

Die beteiligten Behörden halten sich auf Nachfragen bedeckt. „Wir sind guter Dinge, den neuen Wanderweg noch vor den Sommerferien freigeben zu können“, ist Mike Berke, neben Bruder Stefan einer der Geschäftsführer von Harz­drenalin, optimistisch. Er verspricht sich einen Zuwachs an Sicherheit für Talsperrengäste.

Ob die dafür einst eingebauten und von manchen Fahrern beargwöhnten Rüttelstreifen später auch aus dem Tunnel wieder verschwinden, wenn die Fußgänger dort nicht mehr lang müssen, bleibt offen.