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Marcel Gregoraschuk gestaltet mit 6750 Lämpchen ein Winterparadies in seinem Garten Weihnachtlicher Lichterglanz in Silstedt

Von Ivonne Sielaff 24.12.2012, 02:24

Mit viel Herzblut und unzähligen Lämpchen hat sich Marcel Gregoraschuk vor seinem Haus in Silstedt eine weihnachtliche Lichterlandschaft geschaffen. Prunkstück ist die vier Meter hohe Pyramide, die der 39-Jährige selbst gebaut hat.

Silstedt l Punkt 16.30 Uhr. Zuerst leuchten die großen Kerzen, dann die kleinen in den Händen der Engel. Als nächstes erstrahlen die Flügel, einer nach dem anderen. Dann schließlich setzt sich die Pyramide in Bewegung. Leise surrt der Motor, das einzige Geräusch an diesem frühen Abend in Silstedt. "Sieh mal", sagt ein älterer Mann zu seinem Enkel. Beide stehen am Gartenzaun und beobachten das stille Spektaktel. "Jetzt dreht sie sich." Er flüstert fast. Der kleine Junge nickt.

Schon längst hat sich die Weihnachtspyramide im Börstedter Weg zu einer Attraktion in der Adventszeit entwickelt. Nicht nur für die Silstedter. Eine winterliche Lichterlandschaft mit illuminiertem Tannenwald, ballwerfenden Schneemännern und Rentierschlitten lässt die Herzen der Weihnachtsfreunde höher schlagen. Herr der Lichterketten ist Marcel Gregoraschuk. Insgesamt 6750 Lämpchen hat der 39-Jährige für die Adventszeit zum Leuchten gebracht - gut 1000 allein für die vier Meter hohe Pyramide.

"Ich wollte etwas Besonderes schaffen, an dem viele Menschen Freude haben", sagt der Silstedter. 1992 habe er angefangen, die Fassade seines Wohnhauses mit Lichtern zu schmücken. "Von Jahr zu Jahr wurden es mehr." 2002 reifte die Idee, eine riesige Pyramide zu bauen. "Dass sie so hoch wird, damit habe ich damals noch nicht gerechnet." Mehr als drei Monate tüftelte er - nach Feierabend und an den Wochenenden. Dann in der Vorweihnachtszeit schließlich die Premiere.

"Wenn man die Pyramide sieht, ahnt man gar nicht, welch komplizierte Technik dahinter steckt", sagt Gregoraschuk. "Jeder Flügel für sich ist mit 120 LED-Lämpchen bestückt, die Drehgeschwindigkeit lässt sich stufenlos regeln." Marcel Gregoraschuk weiß, wovon er redet, arbeitet er doch als Industrieelektroniker bei einer Automatisierungsfirma in Ilsenburg. Das Vorbild für seine Weihnachtspyramide steht übrigens bei dem Silstedter in der Küche - ist rund 30 Zentimeter hoch und dreht sich noch dank echter Kerzen.

"Viele Leute fragen mich, ob das Ganze nicht ins Geld geht." So hoch seien die Stromkosten aber gar nicht. 150 Kilowatt kommen in den vier Wochen bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag zusammen - also gut 40 Euro. "Und die sind mir den Spaß auch wert." Spaß, den der 39-Jährige gern teilt. Deshalb baut er seine Pyramide seit zehn Jahren kurz vor dem ersten Advent auseinander, fährt sie in 106 Einzelteilen nach Derenburg und stellt sie dort auf dem Weihnachtsmarkt für einen Tag auf. Diesen Aufwand, nimmt er gern auf sich.

Gänzlich unaufwändig begeht Familie Gregoraschuk dagegen den Heiligabend. "Vormittags schmücke ich den Christbaum." Lichterkette, Kugeln und Lametta - ganz schlicht, ohne Schnick-Schnack. "Denn austoben kann ich mich ja draußen." Den Nachmittag und Abend verbringt er mit seiner Mutter, besinnlich und in aller Gemütlichkeit. Einen Weihnachtswunsch hat Marcel Gregoraschuk auch: "Vor allem Gesundheit, denn fast alles andere kann man sich kaufen."