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Ausbildung Wernigeröder Konditor startet mit ehemaligen Azubis Eis-Aktion für Kinder

Zum 40-jährigen Bestehen des Cafés am Markt in Wernigerode gibt es für Konditormeister Michael Wiecker ein Wiedersehen mit drei prominenten Auszubildenden von einst.

Von Holger Manigk 23.06.2021, 17:32
Zum 40-jährigen Bestehen des Cafés am Markt verteilt Konditormeister Michael Wiecker (zweiter von links) gemeinsam mit seinen ehemaligen Auszubildenden Christian Feuerstack von Harzer Baumkuchen, Doreen Silberbach von der gleichnamigen Bäckerei und Konditorei sowie Sternekoch Robin Pietsch (von links) 1600 Taler für je ein gratis-Eis an Wernigeröder Kinder.
Zum 40-jährigen Bestehen des Cafés am Markt verteilt Konditormeister Michael Wiecker (zweiter von links) gemeinsam mit seinen ehemaligen Auszubildenden Christian Feuerstack von Harzer Baumkuchen, Doreen Silberbach von der gleichnamigen Bäckerei und Konditorei sowie Sternekoch Robin Pietsch (von links) 1600 Taler für je ein gratis-Eis an Wernigeröder Kinder. Foto: Holger Manigk

Wernigerode - Vier neue Auszubildende starten am Sommerende bei Konditormeister Michael Wiecker in Wernigerode in ihre Lehrjahre. Dabei treten sie in große Fußstapfen: Mit Sternekoch Robin Pietsch, Betreiber der Restaurants „Zeitwerk“ und „Pietsch“, Harzer-Baumkuchen-Chef Christian Feuerstack und Doreen Silberbach von der gleichnamigen Bäckerei und Konditorei haben sich drei ihrer Vorgänger erfolgreich in der bunten Stadt am Harz etabliert.

Zum 40-jährigen Bestehen von Konditorei und Café ihres Lehrmeisters hat sich das Trio erneut mit Wiecker zusammengetan. „Da pandemiebedingt das Feiern schwerfällt, überreiche ich mit den Dreien 1600 Gutscheine für je ein Eis an Kinder aus Wernigeröder Grundschulen und Kitas“, erläutert der Landesinnungsmeister der Konditoren Sachsen-Anhalt und Vizepräsident des Deutschen Konditorenbundes. Pietsch, Silberbach und Feuerstack erhalten je 400 Eistaler, die sie dann an die Knirpse weiterverteilen.

200 Konditor-Azubis in 40 Jahren

„Sie haben gezeigt, wie man sich in Wernigerode erfolgreich selbständig machen kann. Das erfüllt mich mit Stolz“, ergänzt der 57-Jährige. Er erinnere sich noch genau, wie er 1981 mit seinem Vater Hans Wiecker das erste Mal die Ladentür aufschloss. „Seitdem haben an die 200 Azubis bei uns gelernt.“

Doch die Tradition des süßen Handwerks reiche in seiner Familie viel weiter zurück – nämlich 385 Jahre bis 1636. „Bis 1984 hatte mein Opa Friedrich Wilhelm Wiecker noch die Bäckerei in der Nöschenröder Straße geöffnet. Damals gab es allein in diesem Wernigeröder Stadtteil neun Bäckereien – heute unvorstellbar“, sagt Wiecker.

Der Erfolg seiner Lehrlinge von einst zeige, wie wichtig eine gute Ausbildung heute noch sei. „Wir haben dabei keine Probleme – unter unseren Bewerbern sind viele Auswärtige, etwa auf Nordrhein-Westfalen oder Hamburg.“ Neben einem guten Ruf punkte er dabei mit der Vielfalt Ausbildung: „Von Pralinen bis Eis wird alles selbst gemacht. Es gibt nicht mehr viele Betriebe, in denen die Azubis so viele Facetten kennenlernen können.“

Wertvolle Erfahrung für erfolgreiche Karriere

Davon profitierten seine Schützlinge von einst noch heute, sind sie sich einig. „Ich habe meine Ausbildung im Café Wiecker 1991 begonnen, war bis 2011 im Betrieb“, erinnert sich Doreen Silberbach. Ihre wichtigste Erkenntnis: „Der Spruch ,Lehrjahre sind keine Herrenjahre’ stimmt zu 100 Prozent.“

Im Vergleich zu damals bemerke sie einen entscheidenden Unterschied bei den Azubis: „Die Bereitschaft zu harter Arbeit bei den meisten jungen Leuten hat stark nachgelassen in den vergangnen 20 Jahren – wobei die Ausbildung zum Konditor nicht mehr mit der zum Bäcker zu vergleichen ist“, sagt Silberbach, die mit ihrem Mann René ein Ladengeschäft in der Markstraße und ein Café am Kohlmarkt leitet.

„Ich wusste, was auf mich zukommt – schließlich hatte ich schon vorher einige Praktika bei Michael Wiecker absolviert“, pflichtet ihr Robin Pietsch bei. So habe er schon vor seinem Ausbildungsstart zum Konditormeister 2004 gewusst: „Wir alle wurden gefordert und gefördert. Aus den drei Jahren bis 2007 konnte ich viel für meine heutige Arbeit mitnehmen.“ Feuerstack lernte bei Wiecker von 2002 bis 2005.