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Interkulturelles Netzwerk wird für seine Arbeit ausgezeichnet Wernigeröder Projekt erhält Integrationspreis

22.11.2013, 01:15

Die Mitglieder des Wernigeröder interkulturellen Netzwerks engagieren sich für das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern. Jetzt sind sie dafür ausgezeichnet worden.

Von Jörn Wegner

Wernigerode l Das Land Sachsen-Anhalt hat am Mittwochabend in Magdeburg den Integrationspreis verliehen. Den ersten Preis erhielt das Wernigeröder Interkulturelle Netzwerk (WIN).

"Beworben haben wir uns für die Kategorie ¿Sich begegnen, Brücken bauen\'", sagt WIN-Vorstandsmitglied Lothar Andert. "Die Jury ist sich einig gewesen, dass wir am meisten geleistet haben."

Seit einem Jahr ist der Verein in Wernigerode aktiv. "Wir wollen Schwellen zwischen Einheimischen und Zugereisten abbauen. Wir helfen zum Beispiel bei Problemen mit Behörden und wenn Zuwanderer Kontakt zu Wernigerödern suchen", beschreibt Andert die Integrationsarbeit.

Dabei organisiert der Verein Feste, ist in der interkulturellen Bildungsarbeit engagiert und hat maßgeblich am Aufbau der Städtepartnerschaft zwischen Wernigerode und dem vietnamesischen Hoi An mitgewirkt.

"Der Preis bedeutet in erster Linie Anerkennung für die Vereinsarbeit und die Mitglieder, die in den letzten zwölf Monaten viel geleistet haben und immer zur Verfügung standen, wenn andere Hilfe gebraucht haben", sagt Lothar Andert. Es sei aber auch eine Anerkennung für den Mut der Stadtverwaltung, die Städtepartnerschaft zu Hoi An aufzubauen, ergänzt er. Mit 1000 Euro ist der Integrationspreis dotiert.

Das Geld soll in die Vereinsarbeit einfließen, so Lothar Andert. Seine Vorstandskollegin Huong Trute ergänzt, dass sich der Verein mehr um sozial benachteiligte Zuwanderer kümmern möchte. "In Wernigerode gibt es viele Spätaussiedler, die oft sehr abgekapselt leben. Sie wollen wir auch in die Arbeit einbinden", sagt sie.

Außerdem möchte sie die Arbeit mit Kindergärten erweitern. In der Einrichtung der Christusgemeinde organisiert WIN bereits Vorträge. Mittlerweile würden sich noch mehr Kindergärten dafür interessieren. Auch dafür möchte die in Vietnam geborene Gastronomin die 1000 Euro verwenden: "Die Organisation kostet eben Geld, und natürlich auch die Süßigkeiten für die Kinder", sagt Huong Trute und lächelt.