Lebenrettung Wie Feuerwehren Mann im Nordharz aus brennendem Haus retten
Die Feuerwehren wurden am Montagabend alarmiert, um einen Brand in Wasserleben zu löschen. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich ein hilfsbedürftiger Senior im brennenden Haus befand.

Wasserleben - Montagabend (17. Juni), 21.18 Uhr. In Wasserleben, Langeln und Schmatzfeld wird Feueralarm ausgelöst. Ebenfalls alarmiert wurden der Nordharzer Einsatzleitwagen aus Abbenrode und Kräfte der Feuerwehrtechnischen Zentrale aus Wernigerode. Die Wehren wurden nach Wasserleben gerufen, wo es in einem Mehrfamilienhaus brannte.
Über Notruf war zunächst die Meldung über einen vermeintlichen Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus am Odorfsweg eingegangen. Die Leitstelle in Halberstadt alarmierte die erwähnten Löschkräfte, von denen die Wasserlebener als erste am Brandort ankamen.
„Als Erstes haben wir gesehen, dass der Dachstuhl nicht in Flammen steht. Dafür bemerkten wir Rauch aus einem Fenster“, sagte Wasserlebens Ortswehrleiter Christoph Ahrends, der sich als Einsatzleiter zunächst einen Überblick verschaffte, während seine Feuerwehrkollegen mit dem Aufbau der Wasserstrecken begannen.
Qualm rechtzeitig entdeckt
Kurz nach Eintreffen erfuhren die Löschtrupps auch, dass sich im Haus wahrscheinlich noch ein älterer, bettlägeriger Mann aufhält. „Den Mann hatten wir schnell lokalisiert. Er befand sich im Erdgeschoss und hatte Glück, dass es in einer Etage über ihm brannte. In seinem Zimmer war nicht einmal Brandgeruch wahrnehmbar. Wir haben den Mann trotzdem aus dem Haus geholt und ihn dem Rettungsdienst übergeben“, rekapituliert Ahrends das weitere Geschehen.
Ein zweiter glücklicher Umstand am Brandort war, dass es in nur einem Zimmer brannte und Zeugen den Qualm rechtzeitig wahrnahmen. Dafür war offenbar der Umstand verantwortlich, dass sämtliche Türen der betroffenen Wohnung geschlossen waren und somit die Sauerstoffzufuhr fehlte.
Wehren könnten wieder abrücken
„Hätte es hier voll durchgezogen, wäre das Haus womöglich nicht mehr zu retten gewesen“, schätzt Ahrends ein. So gelang es, mit drei Löschtrupps im Innenangriff die Flammen zu löschen. Der für alle Fälle im Aufbau befindliche mögliche Löschangriff von außen konnte abgebrochen und die aus den anderen Orten alarmierten Wehren wieder nach Hause geschickt werden.
Der Brand hat nach ersten Angaben der Polizei einen Schaden von etwa 50.000 Euro verursacht. Die Beamten haben ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet, den Brandort beschlagnahmt und die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen.
Polizei ermittelt
Ersten Erkenntnissen zufolge kann nicht ausgeschlossen werden, dass unsachgemäß entsorgte Zigarettenreste für den Brand ursächlich waren. Vermutungen, dass ein Blitz den Brand verursacht haben könnte, bestätigten sich bislang nicht.
Welcher Zufall letztlich dafür entscheidend war, dass der Brand mehr oder minder glimpflich endete, kann im Nachgang kaum noch geklärtwerden. „Fest steht“, resümiert Wasserlebens Ortswehrleiter Christoph Ahrends, „dass der ältere bettlägerige Mann im Erdgeschoss sehr viel Glück gehabt hat“.