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Winter Wetterrekorde vom Brocken

Der Winter auf dem höchsten Harz-Gipfel kann extrem sein. Zeitweise blieben schon Räumpanzer auf dem Brocken stecken.

Von Jens Müller 18.01.2019, 01:14

Brocken l Schnee und Eis hatten den Brocken schon in früheren Tagen fest im Griff. Volksstimme-Leser erinnerten unter anderem daran, dass bis zum Mauerbau 1961 im Winter gar keine Züge auf den Gipfel fuhren. Der Walpurgiszug am 30. April war dereinst der erste des Jahres, der den Gipfel wieder bezwang. Nach 1961 fuhren nur gelegentlich Materialzüge mit Betonteilen, Schotter, Kohle und Heizöl auf den Berg, erinnern sich ehemalige Mitarbeiter der Wetterwarte und des Brockensenders.

Im Gedächtnis geblieben ist ihnen nicht zuletzt auch durch Fotos jener Tage der Winter 1970, der dem Brocken einen absoluten Schneerekord bescherte. Und das zwischen dem 14. und 15. April! Das Mittel, gemessen aus mehreren Schneepegeln, ergab damals eine Höhe von 3,80 Meter. An manchen Stellen, so am Ostabhang zwischen Knochenbrecherkurve und dem Plateau, türmten sich die Schneemassen teilweise bis zu sechs Meter hoch. Tagelang ging dort gar nichts.

Immerhin war eine von zwei Schneefräsen im Bezirk Magdeburg auf dem Brocken stationiert. Im Rekordwinter 1978/79 nutzte aber auch das nichts. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Brockensenders erinnert sich: „Weil damals die Insel Rügen von der Außenwelt abgeschnitten war, wurde die Fräse vom Brocken nach Rügen geschickt. Dann ging es für uns acht Tage lang zu Fuß über den Knochenbrecher hinauf. Manchmal sind wir auf allen Vieren zum Turm gekrochen.“