Kassenärztliche Vereinigung klärt auf Wirbel um zwei Nummern für den Bereitschaftsdienst
Wernigerode l Für Verwirrung unter den Lesern sorgen derzeit zwei verschiedene Rufnummern für den Bereitschaftsdienst, der von den Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten organisiert wird. Wer außerhalb der normalen Sprechstunden Hilfe benötigt, kann sich seit gestern in dringenden Situationen an die zentrale Rettungsleitstelle in der Halberstädter Kreisverwaltung unter Telefon (03941)69999 wenden.
Fast zeitgleich wurde aber auch von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bekanntgegeben, dass bei medizinischen Problemen in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen ab Montag, 16. April, die bundesweite kostenlose Notdienstnummer 116117 gilt.
Leser Hans-Joachim Kühne aus Wernigerode fragt die Redaktion: "Beide Ereignisse werden irgendwie von der Kassenärztlichen Vereinigung getragen. Und wen rufen wir nun wirklich an?" Für Patienten, die in den bisherigen Bereitschaftsdienstbereichen Blankenburg, Derenburg, Ilsenburg und Wernigerode wohnen und die Bewohner von Altenbrak und Treseburg gilt zunächst die Rufnummer der Rettungsleitstelle in Halberstadt.
Ab dem 16. April beginnt dann eine Übergangsphase, wie die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt informiert. In dieser Zeit können beide Nummern - die der Rettungsleitstelle der Kreisverwaltung und die bundesweite Rufnummer - gewählt werden. Unter beiden Nummern wird ambulante ärztliche Hilfe vermittelt, wenn die Praxen geschlossen haben.
Irgendwann soll die 116117 für ganz Europa gelten. Die KV Brandenburg hatte 2007 bei der Europäischen Union die 116117 als europaweit einheitliche Bereitschaftsdienstnummer beantragt. Derzeit wird die Umsetzung Region für Region vorbereitet. Deutschland ist das erste EU-Land, das diese einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst einführt.
Dieser Dienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der unter dem Notruf 112 erreichbar ist und der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet, wie zum Beispiel bei Herzinfarkt oder Schlaganfall.