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Wohnen Planen im Fünf-Jahres-Rhythmus

Die ersten Monate als Chef der Gebäude und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode (GWW) liegen hinter Christian Zeigermann.

26.05.2020, 10:50

Wernigerode (vs) l Christian Zeigermann schätzt die ersten Monate positiv ein. „Wir haben die wichtigsten Weichen für die Zukunft gestellt, um die GWW von einem Verwalter zu einem aktiven, kundenfreundlichen Dienstleistungsunternehmen für die Stadt und unsere Mieter zu entwickeln“, so der seit Jahresbeginn amtierende Geschäftsführer. Dazu zählt Zeigermann, dass für den GWW-Empfang eine kundenaffine Lösung gefunden wurde. Zudem sollen ab dem kommenden Monat Hausmeister eingestellt werden. „Es spart uns Zeit und eine Menge Geld und macht die Teams handlungsfähiger bei Mieteranliegen,“ so Zeigermann.

Seine Pläne - qualifizierten Wohnraum für Leute mit wenig Geld als auch höherwertige Wohnungen anzubieten und auch die älteren Mieter mehr ins Bewusstsein zu rücken - hatte Zeigermann bereits zu Jahresbeginn im Gespräch mit der Volksstimme dargelegt. Neubau und Sanierung des 3400 Wohnungen umfassenden Bestands der GWW sollen künftig auf der Basis von Fünf-Jahres-Plänen erfolgen, erläutert Zeigermann in einer Pressemitteilung.

2020 sieht der GWW-Geschäftsführer als Jahr der Planung - vor allem für die größte Herausforderung für den Wohnungsvermieter, den Neubau der Francke-Schule. Die Entscheidung des Stadtrates fiel, als er kaum sechs Wochen im Amt war, erinnert sich Zeigermann. „Ich freue mich, dass wir die Stadträte von unserem Konzept und Finanzplan überzeugen konnten, einem Neubau zuzustimmen. Nach Jahren der Diskussion haben wir damit in dieser Sache Planungssicherheit geschaffen.“ Gerade werde die Frage geklärt, ob ein verzögernder B-Plan notwendig sei. Die Schule könne somit entweder im August 2022 oder im August 2023 fertig werden.

Auch für die Sanierung des Leerstandes habe die GWW bereits die Weichen gestellt. Ein Großteil davon sei baulich bedingt. „Fortan werden wir dazu mit einem Generalunternehmer arbeiten, der 65 Wohnungen auf einen Schlag sanieren kann. Bau-Spezial-Trupps aus Sachsen-Anhalt, die auf Sanierung spezialisiert sind, treten dafür an.“ Das sei die Zukunft der GWW-Sanierungen. 30 Wohnungen stünden auf dem Plan für 2020.

Grundsätzlich sollen auch Mieter von Sozialwohnungenvon energetischen Sanierungen und städtebaulichen Verschönerungen ihres Quartiers profitieren. „So haben wir nun ein Gesamtprogramm für energetische Sanierung vorbereitet. Es ist Bestandteil unserer geplanten Fünf-Jahres-Mittelfriststrategie im Investitionsbereich. Jedes Jahr wollen wir ein bis zwei Blöcke à 50 Wohnungen sanieren“, blickt der GWW-Geschäftsführer voraus.

Die Zukunft der kommunalen GWW sieht Zeigermann darin, durch Neubau und Sa nierung hochwertige Wohnungen zu schaffen. Ziel bleibe aber immer, einen sogenannten „bunten Strauß“ an Wohnungen anzubieten für Menschen jeden Einkommens.

„Um unseren neuen Ansatz an die Zielgruppen zu bringen, wollen wir in Zukunft mehr und stärker kommunizieren und uns als starke Marke der Stadt für Wohnungen etablieren unter neuem Logo.“ Zudem verstehe sich die neue GWW als Dienstleister für die Mieter – von jungen Familien bis zu Senioren. Zeigermann kündigte für 2020 eine Mieterbefragung an, um zu sehen, wie zufrieden die Mieterinnen und Mieter mit der GWW seien. Sie solle auch Basis sein, um später vergleichen zu können. Man wolle sich an dem Besten ausrichten.

Von seinem neuen Arbeits- und Lebensumfeld ist der gebürtige Landsberger begeistert. „Als Stadt am Fuße des Harzes – so modern und faszinierend. 37.000 Einwohner und 1,4 Millionen Touristen – welcher Ort dieser Größe ist so lokal und zugleich so international? Die Hochwertigkeit, Kleinteiligkeit und Internationalität – das schätze ich sehr. Wernigerode hat mich klar in seinem Bann.“