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Wunderbeeren locken sogar Imker an

30.08.2012, 15:02

Die Apothekerin liefert die Idee, ihr Ehemann und die Söhne setzen sie um. In Derenburg ist vor einem Jahr eine Goji-Plantage entstanden, nun sollen die ersten Früchte geerntet werden.

Derenburg l In Europa gilt die Zitrone als bester Vitaminspender, in Asien ist es die Goji-Beere. Das haben Bernd Abel und seine Söhne Andreas und Tobias herausgefunden, als sie nach eine Alternative suchten, die auch im Harz wächst.

"Wir haben die größte Goji-Plantage in Sachsen-Anhalt", behauptet Andreas Abel. Es gebe nur zwei. In mühevoller Arbeit hat das Trio im September 2011 etwa 6 000 zweijährige Pflanzen in die Erde gesetzt. Auf der 10 000 Meter großen Fläche sind sie, weil sie wie Weide sehr schnell wachsen, teilweise schon über zwei Meter hoch.

"Wenn sie rot sind, geht die Ernte los", so die Hobby-Bauern und hoffen auf baldigen Beginn. "Ähnlich wie bei Tomaten tragen die Äste gleichzeitig Blüten, grüne Früchte und dann rote, bis zum ersten Frost", erläutert Tobias Abel, der wie sein Bruder sonst seinen Dienst als Polizist verrichtet. "Das Pflücken wird bei den etwa ein Gramm schweren und zwei Zentimeter großen Beeren zur mühevollen Handarbeit", wissen die Drei, warum es kaum Konkurrenten gibt.

"Gojis gelten in der chinesischen Medizin als Wunderbeere, weil sie viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe besitzen", erklärt Bernd Abel. Seine Gattin Viola hatte die Idee mit den Pflanzen. Ihre Erfahrungen stammen aus der Arbeit in der Apotheke. "Es sollte eben nicht Chemie sein", sagt Bernd Abel, der in der Altenpflege im Derenburger Hospital seine Brötchen verdient. Gleiches gelte für den Goji-Anbau: "Wir arbeiten nur mit natürlichem Dünger wie Pferdemist vom Bauern." Schließlich sollen die Gojis den Menschen helfen und nicht schaden.

Sie werden als frische und getrocknete Beeren abgegeben sowie als Saft. "Schon 10 bis 15 Beeren reichen, um den Vitaminbedarf eines Tages zu decken." Die Blüten haben sogar einen Imker angelockt. "Goji-Honig wäre eine Weltneuheit."

Weitere Informationen unter Telefon (03 94 53) 63 95 55.